Bochum.

Das Fest der Liebe steht vor der Tür und passender hätte das neue Programm von Dr. Eckart von Hirschhausen da wohl kaum sein können - „Liebesbeweise“ wurden im RuhrCongress vergeben.

Bei seiner zweieinhalb-stündigen Therapiestunde am Donnerstagabend im Ruhr-Congress präsentierte er sich als Arzt, dem die Frauen vertrauen und die Männer natürlich auch. Unter dem Motto „Liebesbeweise“ behandelte er mal einfühlsam, mal nachdenklich, mal poetisch, mal sangeslustig, aber stets humorig alle Liebeskranken, die unter rosa-roter Brille oder gebrochenem Herzen leiden, mit einem hochwirksamen Medikament: dem Lachen.

Der Abend begann musikalisch und blieb auch so: Während des Pianisten Christoph Reuter flinke Fingern über die Tasten flogen, versuchte sich von Hirschhausen im Gesang deutscher Liebeslieber: nicht schlecht, aber eher für den Hausgebrauch geeignet als für die große Bühne. Sein kritisches Hinterfragen der Text-Inhalte war da um einiges amüsanter, ebenso seine rhythmische Sportgymnastik-Einlage mit Bändchen. „Manches ist im Kopf schwer zu verstehen, da tanzt man es besser“, plädierte er für die Waldorf-Pädagogik. Und er sollte Recht behalten: Durch das Schwenken eines roten (Frau) und blauen (Mann) Bandes ließ sich die Schnittmenge der beiden Geschlechter prima visualisieren. Tabuthemen wie Sexualität konnte er so charmant und jugendfrei mit seinem Forschersinn beleuchten. „Brüste sind sekundäre Geschlechtsmerkmale. Wenn Mann sie sieht, wird alles andere sekundär“.

Die zweite Hälfte des Programms gestaltete das Publikum mit in der Pause ausgefüllten Streit- und Liebeskarten maßgeblich mit, die von Hirschhausen zur Demonstration partnerschaftlicher Verhaltensweisen gebrauchte. Sein Tipp: „Humor ist der Abstand zu seinen Problemen, also ab und zu einfach mal die rote Nase aufsetzen und lachen“. Es folgte eine romantische Pinguingeschichte und das Resümee: „All You Need Is Love“ – Das wussten schließlich schon die Beatles.