1,2 Tonnen Obst und Gemüse und 400 Kilo Joghurt bekam die Wattenscheider Kindertafel geliefert. Der Laster, beladen mit Lebensmitteln im Wert von 1500 Euro, kam von der „Solidarfonds-Stiftung-NRW” und dem Großhändler BLF aus Velbert.
Bis 2010 beliefert der LKW insgesamt 73 Tafeln in NRW. „In Nordrhein-Westfalen gibt es mittlerweile 148 Tafeln”, berichtet Manfred Baasner (65), Leiter der Kindertafel, „vielleicht sind die anderen ja beim nächsten Mal dran”. Immerhin beläuft sich der Gesamt-Einkaufspreis der Lebensmittel auf 110.000 Euro.
Anfang des Jahres den Kontakt geknüpft
Seit Mai fährt der Laster jeden Donnerstag eine andere Tafel an. Die Idee zu der Tour stammt von Detlev Dorendorf, Geschäftsleiter der BLF-Gruppe. Als die Kindertafel-Wattenscheid Anfang des Jahres den „Zukunfts- und Innovationspreis NRW” erhielt, knüpfte er den Kontakt. „Die Planung hat eigentlich am meisten Arbeit gemacht”, sagt Manfred Baasner, „jetzt ist alles fast ein Selbstläufer”.
Praktikantinnen helfen mit
Und wirklich, kaum ist der LKW auf dem Hof der Tafel angekommen, macht sich eine Gruppe Praktikanten daran, ihn auszuräumen, Baasner braucht keinen Finger zu rühren. Tugce (15) und Sümeyra (14), zwei der Helferinnen, machen ein sozialökologisches Praktikum bei der Tafel. „Das Ganze ist von unserer Schule, der Pestalozzi-Realschule organisiert”, erklärt Tugce. „Wir wollten einfach mal gucken, wie das ist, hier zu arbeiten und den Menschen zu helfen”, fügt Sümeyra hinzu. Insgesamt werden sie zwei Wochen lang Lebensmittel sortieren, Kleidung entgegennehmen und Sachspenden von Kaufhäusern abholen. „Alles ziemlich anstrengend”, meint Tugce, „aber hinterher hat man dann doch ein gutes Gefühl”.
Zehn Tonnen Konserven
Dieses Gefühl hat Baasner jetzt schon seit Jahren, „auch, wenn es manchmal ein Kampf ist”. Vor zwölf Jahren hat er die Aktivitäten von seinem Sohn übernommen. 2005 kam zu der Erwachsenen- die Kindertafel hinzu, die seit 2008 ein eingetragener Verein ist. Inzwischen hat die Einrichtung eine Lagerfläche von 100 Quadratmetern. „Da lagern allein zehn Tonnen Konserven”, zählt Baasner auf, „dazu kommen frisches Gemüse und Obst, Kleidung Möbel und so weiter”.
Durststrecke zwischen Weihnachten und Ostern
Obwohl die Tafel so groß ist, gibt es zwischen Weihnachten und Ostern eine Durststrecke mit weniger Spenden. „Da muss man schon gut haushalten”, erklärt Baasner. Deswegen kommt der Laster des Solidarfonds gerade recht. Außerdem beobachtet Baasner eine immer größer werdende Nachfrage von Hilfsbedürftigen: „Kleine Tafeln bekommen schon Probleme”. Gerade sie werden den „Solidarfonds-Truck” sehnlichst erwarten.