Bochum. .
Ein Obst- und Gemüsehändler aus Bochum hat am Montag vor dem Landgericht eingeräumt, insgesamt 3,6 Millionen Euro Steuern und Sozialabgaben unterschlagen zu haben.
In seinen guten Jahren fuhr der angeklagte Obst- und Gemüsehändler (47) drei Porsche, darunter einen 911. Das war „eine Porsche-Manie“, wie sein Verteidiger am Montag vor dem Bochumer Landgericht sagte. Dort wird dem Angeklagten vorgeworfen, von 2004 bis 2009 insgesamt 1,1 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. Außerdem führte der Bochumer laut Anklage für seine Beschäftigten nicht immer Sozialabgaben ab, so dass den Sozialkassen ein Schaden von 2,5 Millionen Euro entstand.
„Von Äpfeln und Kartoffeln zu Popkorn im Kino“
Der Angeklagte hatte in seiner Bochumer Firma rund 30 Kleintransporter mit Verkaufsteams. Sie wurden bundesweit vor allem für den Verkauf direkt an der Häusern der Kunden eingesetzt. Neben Kartoffeln und Südfrüchten verkaufte der Angeklagte vor allem Äpfel aus dem Alten Land. Sehr oft sollen die Geschäfte aber am Finanzamt vorbei gelaufen sein. Der Angeklagte gibt alles zu.
Die Porsche hat er längst nicht mehr. Er jobbt jetzt als Hilfskraft in einem Bochumer Kino. Vorsitzender Richter Wolfgang Mittrup kommentierte: „Von Äpfeln und Kartoffeln zu Popkorn im Kino.“
Aufgeflogen waren die Steuersünden durch anonyme Anzeigen. Am 20. Dezember wird das Urteil erwartet.