Bochum. .

Profession, Passion, Projektion: Alles verschmilzt, durchbricht Grenzen, bildet spannende neue Formationen. Artistik, Anmut, Action: Alles harmoniert, fließt ineinander, vereint sich zum nie gesehenen Gesamtkunstwerk. Urbanatix ist wieder da. Spektakulär. Authentisch. Innovativ. Und made in Bochum.

5000 Menschen waren im vergangenen Frühjahr in die Jahrhunderthalle geströmt, um das von Regisseur Christian Eggert erdachte und entwickelte Streetart-Festival kennenzulernen. Erstmals wurde Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Ruhrgebiet für ihre Straßenkunst, ihre urbane Lebensart, die große Bühne bereitet. Internationale Profi-Artisten, Großbildprojektionen, Licht- und Musikeffekte bildeten den Rahmen einer Inszenierung, für die die Jahrhunderthalle wie geschaffen schien.

Was anfangs mit mancher Skepsis begleitet wurde, entpuppte sich als eine der erfolgreichsten und aufsehenerregendsten Ruhr.2010-Veranstaltungen. Anlass für Christian Eggert und sein Team, mit einer Fortsetzung nicht - wie geplant - bis Herbst 2011 zu warten, sondern dem Kulturhauptstadtjahr mit einer Neuauflage von Urbanatix ein furioses Finale zu bescheren.

Diese Übung ist gelungen. Das Premieren-Wochenende im Westpark mit fünf Shows war nahezu ausverkauft.

Dabei hatte es im Vorfeld zwei Ausfälle gegeben. Rémi Martin, als Stangen-Kletterer einer der Publikumslieblinge der ersten Staffel, zog sich eine Muskelverletzung zu und kann diesmal nur als Skater mit von der Partie sein. Bei der Generalprobe am Freitag versagte die Technik. Die für Urbanatix so wichtigen Video-Leinwände blieben dunkel.

Bei der offiziellen Premiere am Samstagabend indes ging alles glatt. Von der ersten Minute an ließen sich die 1200 Besucher in den Bann ziehen. Was im Zeichen des X auf der riesigen Bühne präsentiert wurde, war wahrhaft faszinierend: ein 90-minütiger Parforceritt voller Esprit, Kraft, Klasse und Dynamik.

Klar, dass die Profis unter den über 50 Künstlern meist unschwer zu erkennen sind. Die Muskelpakete Mikael Bres (er vertritt Rémi Martin) und Eike von Stuckenbrok scheinen am Chinesischen Mast die Schwerkraft außer Kraft zu setzen. Ebenso lässig und leicht ist BMX-Könner Frank Wolf auf seinem wirbelnden Zweirad unterwegs. Die Kanadierin Sarah Lett schwebt voller Eleganz am Vertikalseil durch die Industriekulisse. Gleichfalls aus Kanada sind Frederique Hamel und Jonathan Julien nach Bochum gereist, um ihre hohe Kunst als Synchron-Trampolinspringer vorzuführen. Heloise Bourgeois (Frankreich) und William Underwood (USA) zeigen vollendete Hand-auf-Hand-Akrobatik. Die witzigste Nummer hält Tobias Wegner bereit. Als „Wall Clown“ bewegt er sich in einer Box. Drei um 90 Grad gedrehte Video-Projektionen erwecken den Eindruck, als klebe der Mauer-Mann mitsamt Hut an der Wand. Verblüffend, absurd, komisch.

Die wahren Stars sind jedoch die 43 Straßenkünstler (darunter erstmals auch Mädchen). Nach monatelangen, knüppelharten Proben in der Marienkirche entfachten sie am Samstagabend eine unbändige Spiellust. Sind ihre „Communities“ meist strikt voneinander getrennt, führt sie Urbanatix zusammen: BMX-Biker mit Parkour-Läufern, Freerunner mit Breakdancern, Tricker mit Inliner- und Skateboard-Assen, Beatboxer mit Trampolinspringern. Stolz zeigen sie ihr Können. Endlich genießen sie den öffentlichen Respekt, der ihnen im normalen Leben, auf den Straßen und Plätzen, in den Einkaufspassagen oft versagt bleibt. „Draußen werden wir nicht selten vertrieben. Hier finden wir Anerkennung. Das ist für uns Motivation pur“, sagt ein BMX-Biker.

Urbanatix stellt die Straßenkünstler ins verdiente Rampenlicht. Christian Eggert als „Streetworker“ macht sie zu Hauptdarstellern seines ureigenen Stückes Kulturhauptstadt. Angestammte Sparten werden kunterbunt gemixt, finden ihre stimmige Ergänzung. Breakdancer tanzen zum konzertanten Geigen-Reigen. Biker düsen mit Skatern durch die Halfpipe. Tänzer, Artisten, Straßenkünstler aller Spielarten tauchen in eine grandiose Unterwasserwelt ein: Höhepunkt eines grenzenlosen Happenings.

In Bild- und Videoeinspielungen kommt stets die Kulturhauptstadt mit ihren Highlights zur Geltung. Filigrane Vertikalseil-Artistik vor den Projektionen der sattgelben „SchachtZeichen“-Ballons: Fast kommt Wehmut auf, dass Ruhr.2010 zu Ende geht.

Urbanatix wird bleiben.

Profession, Passion, Projektion: Alles verschmilzt, durchbricht Grenzen, bildet spannende neue Formationen. Artistik, Anmut, Action: Alles harmoniert, fließt ineinander, vereint sich zum nie gesehenen Gesamtkunstwerk. Urbanatix ist wieder da. Spektakulär. Authentisch.

5000 Menschen waren im vergangenen Frühjahr in die Jahrhunderthalle geströmt, um das von Regisseur Christian Eggert erdachte und entwickelte Streetart-Festival kennenzulernen. Erstmals wurde Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Ruhrgebiet für ihre Straßenkunst, ihre urbane Lebensart, die große Bühne bereitet. Internationale Profi-Artisten, Großbildprojektionen, Licht- und Musikeffekte bildeten den Rahmen einer Inszenierung, für die die Jahrhunderthalle wie geschaffen schien.

Was anfangs mit mancher Skepsis begleitet wurde, entpuppte sich als eine der erfolgreichsten und aufsehenerregendsten Ruhr.2010-Veranstaltungen. Anlass für Christian Eggert und sein Team, mit einer Fortsetzung nicht - wie geplant - bis Herbst 2011 zu warten, sondern dem Kulturhauptstadtjahr mit einer Neuauflage von Urbanatix ein furioses Finale zu bescheren.

Diese Übung ist gelungen. Das Premieren-Wochenende im Westpark mit fünf Shows war nahezu ausverkauft.

Dabei hatte es im Vorfeld zwei Ausfälle gegeben. Rémi Martin, als Stangen-Kletterer einer der Publikumslieblinge der ersten Staffel, zog sich eine Muskelverletzung zu und kann diesmal nur als Skater mit von der Partie sein. Bei der Generalprobe am Freitag versagte die Technik. Die für Urbanatix so wichtigen Video-Leinwände blieben dunkel.

Bei der offiziellen Premiere am Samstagabend indes ging alles glatt. Von der ersten Minute an ließen sich die 1200 Besucher in den Bann ziehen. Was im Zeichen des X auf der riesigen Bühne präsentiert wurde, war wahrhaft faszinierend: ein 90-minütiger Parforceritt voller Esprit, Kraft, Klasse und Dynamik.

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© Ingo Otto / WAZ FotoPool

Klar, dass die Profis unter den über 50 Künstlern meist unschwer zu erkennen sind. Die Muskelpakete Mikael Bres (er vertritt Rémi Martin) und Eike von Stuckenbrok scheinen am Chinesischen Mast die Schwerkraft außer Kraft zu setzen. Ebenso lässig und leicht ist BMX-Könner Frank Wolf auf seinem wirbelnden Zweirad unterwegs. Die Kanadierin Sarah Lett schwebt voller Eleganz am Vertikalseil durch die Industriekulisse. Gleichfalls aus Kanada sind Frederique Hamel und Jonathan Julien nach Bochum gereist, um ihre hohe Kunst als Synchron-Trampolinspringer vorzuführen. Heloise Bourgeois (Frankreich) und William Underwood (USA) zeigen vollendete Hand-auf-Hand-Akrobatik. Die witzigste Nummer hält Tobias Wegner bereit. Als „Wall Clown“ bewegt er sich in einer Box. Drei um 90 Grad gedrehte Video-Projektionen erwecken den Eindruck, als klebe der Mauer-Mann mitsamt Hut an der Wand. Verblüffend, absurd, komisch.

Die wahren Stars sind jedoch die 43 Straßenkünstler (darunter erstmals auch Mädchen). Nach monatelangen, knüppelharten Proben in der Marienkirche entfachten sie am Samstagabend eine unbändige Spiellust. Sind ihre „Communities“ meist strikt voneinander getrennt, führt sie Urbanatix zusammen: BMX-Biker mit Parkour-Läufern, Freerunner mit Breakdancern, Tricker mit Inliner- und Skateboard-Assen, Beatboxer mit Trampolinspringern. Stolz zeigen sie ihr Können. Endlich genießen sie den öffentlichen Respekt, der ihnen im normalen Leben, auf den Straßen und Plätzen, in den Einkaufspassagen oft versagt bleibt. „Draußen werden wir nicht selten vertrieben. Hier finden wir Anerkennung. Das ist für uns Motivation pur“, sagt ein BMX-Biker.

Straßenkünstler im Rampellicht

Urbanatix stellt die Straßenkünstler ins verdiente Rampenlicht. Christian Eggert als „Streetworker“ macht sie zu Hauptdarstellern seines ureigenen Stückes Kulturhauptstadt. Angestammte Sparten werden kunterbunt gemixt, finden ihre stimmige Ergänzung. Breakdancer tanzen zum konzertanten Geigen-Reigen. Biker düsen mit Skatern durch die Halfpipe. Tänzer, Artisten, Straßenkünstler aller Spielarten tauchen in eine grandiose Unterwasserwelt ein: Höhepunkt eines grenzenlosen Happenings.

In Bild- und Videoeinspielungen kommt stets die Kulturhauptstadt mit ihren Highlights zur Geltung. Filigrane Vertikalseil-Artistik vor den Projektionen der sattgelben „SchachtZeichen“-Ballons: Fast kommt Wehmut auf, dass Ruhr.2010 zu Ende geht.

Urbanatix wird bleiben.