Bochum. .

Je näher die Entscheidung über den Steag-Verkauf rückt, desto nervöser werden offensichtlich die in das mögliche Mega-Geschäft Verwickelten. So auch in der Sitzung des Bochumer Hauptausschusses.

Je näher die Entscheidung über den Verkauf der Eon-Tochter Steag rückt, desto nervöser werden offensichtlich die in das mögliche Mega-Geschäft Verwickelten. Gleich die komplette Spitze der Bochumer Stadtwerke stand bei der Hauptausschuss-Sitzung am Mittwoch Gewehr bei Fuß.

Auf den für die beiden Geschäftsführer Bernd Wilmert und Dietmar Spohn eher ungewohnt unbequemen hinteren Stühlen des Ratssaals folgten sie den Ausführungen. Eins vorab: Der Ausschuss gab zum jetzigen Zeitpunkt gar kein Votum ab, das wird in der nächsten Woche im Rat geschehen.

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Von DerWesten

Es ging daher nur vordergründig um die Beteiligung der Stadtwerke Bochum an zwei Gesellschaften, die dann die Mehrheit bei der Steag stellen würden. Das Konsortium mehrerer Revier-Stadtwerke hätte dann die Entscheidungsgewalt über eines, mit einem Jahresumsatz von knapp 3 Mrd Euro, größten Energieerzeugungsunternehmen Deutschlands.

Für die Vertreter im Rat war vor allem wichtig, die Mitwirkungsmöglichkeiten der Parlamentarier nach einem möglichen Zuschlag für das Stadtwerke-Konsortium zu erfahren. Die Stadtwerke Bochum wären mit 18 Prozent an diesem Konsortium beteiligt.

Eine ganze Reihe von Fragen musste sich Bernd Wilmert notieren. Dabei ging es vor allem darum, welche der Einzelheiten, die im Zusammenhang mit der möglichen Mehrheitsbeteiligung im öffentlichen Teil des Rates beraten werden könnten. CDU-Wirtschaftsfachmann Roland Mitschke wies in diesem Zusammenhang auf die „dürftigen Informationen“ in der öffentlichen Vorlage für den Rat hin.

Für die Grünen erneuerte Wolfgang Cordes die skeptische Haltung: „Es müssen die Bedingungen stimmen.“ Welche das genau sind, verriet Cordes am Rande der Sitzung den beiden Geschäftsführern in einem Sechs-Augen-Gespräch.

Die Eile tut not. Denn bereits am Montag nächster Woche, drei Tage vor der Ratsentscheidung, treffen sich die Fraktionen zu ihren letzten Sitzungen. Bis zu diesem Zeitpunkt werden weitere Einzelheiten erwartet. Wenig amüsieren dürfte dabei gerade die Frage der FDP, wie es denn die Stadtwerke mit dem Kernbrennstoffzwischenlager Ahaus halten, an dem die Steag beteiligt ist. Ratsmitglied Jens Lücking stellte diese Frage offenbar mit Bedacht.