Bochum. .

Nachdem ein Bogestra-Fahrer einen Rollstuhlfahrer an der Haltestelle hat sitzen lassen, drohen dem Fahrer jetzt Konsequenzen. Nach dem Vorfall will das Nahverkehrsunternehmen die Belegschaft für die Thematik sensibilisieren.

Das Handeln des Busfahrers, der einem Schwerbehinderten am vergangenen späten Samstagabend die Mitfahrt verweigert haben soll, wird nicht folgenlos bleiben. „Wir behalten uns arbeitsrechtliche Konsequenzen vor, bis hin zu einer Abmahnung“, sagte Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Sie spricht von einem nicht entschuldbaren Verhalten und eindeutigen Fehler des Fahrers. Bruns: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“

Der Fahrer soll dem Behinderten gegenüber geäußert haben, sein Elektrorollstuhl könne die Rampe im Bus beschädigen. Dabei sind die Rampen für Lasten von bis zu 350 Kilogramm ausgelegt, der Rollstuhl des Betroffenen wiegt samt Fahrer und Gepäck aber nicht mehr als 220 Kilogramm. In eiskalter Nacht war der Behinderte daraufhin mit seinem Gefährt bis zu seiner Wohnung in Weitmar gerollt.

In einer ersten Stellungnahme der Bogestra hatte es geheißen, man werde den Fahrer dazu befragen, wenn dieser zum Dienst zurückkehre. Zurzeit nehme er noch einige freie Tage ab. Wie Bogestra-Sprecherin Bruns am Mittwoch erklärte, wolle die Bogestra nun die gesamte Belegschaft nochmals in der Thematik schulen und sensibilisieren, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.