Bochum. .

Mit viel Engagement arbeiten die Helfer in der Suppenküche an der Arndtstraße. Und das nicht nur in der kalten Jahreszeit. „Die Helfer sind unser Kapital“.

Eiskalter Wind, Schneeflocken und rote Gesichter – kein Wunder, dass da weihnachtliche Gefühle aufkommen und viele ihre Nächstenliebe wiederentdecken. Da wird gespendet und geschenkt. Für andere ist genau das Alltag. Die Mitarbeiter der Bochumer Suppenküche geben nicht nur in der Vorweihnachtszeit Essen an Bedürftige aus.

„Wir haben hier Stammkundschaft“, erklärte Dieter Schulz, der Leiter der Einrichtung. Auch wenn draußen kein Schnee liegt, sondern die Sommersonne scheint, „täglich besuchen 150 bis 170 Gäste unsere Suppenküche“, so Schulz. Das läuft nur rund, weil die, die fertig sind Platz machen für die Nächsten – Raucher- und Nichtraucherraum waren brechend voll. „Das hat seit 1996 – dem Gründungsjahr – aber immer funktioniert“, sagte Schulz. Und das vier Mal in der Woche, „in der Vorweihnachtszeit merken wir nur einen kleinen Anstieg der Gästezahlen“, gab Schulz zu, „aber viele Menschen interessieren sich in dieser Zeit mehr für unsere Arbeit“.

2009 hat die Suppenküche ein neues Fahrzeug erhalten. Foto: Karl Gatzmanga / WAZ
2009 hat die Suppenküche ein neues Fahrzeug erhalten. Foto: Karl Gatzmanga / WAZ © WAZ

Die beschränkt sich übrigens nicht nur auf die Essensausgabe. Jeder Gast bekommt nach dem Essen Zusatzlebensmittel – bereitgestellt von der Wattenscheider Tafel und dem Bäckerhandwerk – zur Selbstversorgung. „Damit für die Gäste auch Abendessen und Frühstück gewährleistet ist“, erläutert Schulz.

Ohne Aufwandsentschädigung

Das tägliche Mittagessen wird von den Helfern von der Uni-Mensa abgeholt, hat die zu, vom St. Josef-Hospital. „Wir organisieren uns nur durch Spenden“, sagt Schulz. Über 60 Helfer sind für den Betrieb nötig, sechs bis acht am Tag plus zwei Fahrer. „Und das alles ehrenamtlich“, freute sich Schulz, „ohne jegliche Aufwandsentschädigung – die Helfer sind unser Kapital“. Er selbst ist emeritierter Professor für Schulpädagogik.

Natürlich erlebt man als Helfer in der Suppenküche nicht nur schöne Dinge, „aber man soll ja nicht immer nur klagen“, lachte Schulz. Deshalb hält er sich am liebsten an die guten Geschichten. „Einmal kam hier einer an, mit einer großen Kiste voller Lebensmittel und sagte, sie sehen mich jetzt öfter“, erzählte Schulz. Früher war der Mann selber Gast gewesen. Nachdem er wieder einen Job hatte, wollte er etwas zurück geben“. Kein Wunder, dass bei solchen Geschichten Weihnachtsstimmung aufkommt. Die Suppenküche war jedenfalls schon festlich geschmückt.