Bochum. .
Eine leichte Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt meldet die Bochumer Agentur für Arbeit: Im November sank die Quote um 0,1 Punkte auf 9,3 Prozent. Das sind in der Statistik 153 Arbeitslose weniger als im Oktober, gemeldet also noch 17 069.
„Wir schließen den November mit guten Ergebnissen ab, erkennen eine eindeutig einsetzende Dynamik“, sagt Udo Glantschnig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur. Es bleibe abzuwarten, ob sich die günstige Entwicklung über den Jahreswechsel hinweg fortsetzen werde.
823 neue Jobs wurden gemeldet, ein Plus von 71 Stellen; insgesamt waren es im November 2577. Glantschnig: „Es gibt neue Personaldienstleister, die vom Aufschwung profitieren wollen, in Bochum hat sich erst kürzlich ein Dienstleister, spezialisiert aufs Hotel- und Gaststättengewerbe, niedergelassen. Verstärkt werden wieder gewerbliche Fachkräfte, Ingenieure, examinierte Pflegekräfte und Steuerfachangestellte gesucht.“
Im letzten Monat meldeten sich 3624 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos (Vormonat 3551), 3761 fanden im gleichen Zeitraum einen Job (4085). Unter den Älteren (50 bis 65 Jahre) gab es eine Erhöhung bei der Arbeitslosigkeit, 4607 (0,2 Prozent mehr) verzeichnete die Arbeitsagentur. Bei den Jugendlichen dagegen sank die Quote, 1448 Personen (4,5 Prozent weniger als im Oktober) waren ohne Stelle.
Einen Anstieg gab es wieder bei den Langzeitarbeitslosen: 6616 Menschen (Vormonat 6596) waren gemeldet. Im Vorjahr waren es 5,1 Prozent mehr (4856 Personen).
„Die Wirklichkeit ist grauer ist als der schöne Schein der Statistik. Der Aufschwung ist noch längst nicht stabil, immer noch suchen über 22500 Menschen in Bochum Arbeit; 5 500 sind in Maßnahmen versteckt“, kommentiert DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund die aktuellen Arbeitsmarktzahlen.
Am harten Kern der Arbeitslosen gehe der Aufschwung weitgehend vorbei – an den Langzeitarbeitslosen, Geringqualifizierten und an den Älteren. Beschäftigungsaufbau finde vielfach in Leiharbeit statt.
Jeder zweite Beschäftigte, der neu eingestellt wird, müsse sich zunächst mit einer befristeten Stelle begnügen.
Der Anstieg der prekären Beschäftigung müsse dringend gestoppt werden. Deutschland habe inzwischen europaweit den größten Niedriglohnbereich, warnt Hermund.