Bochum. .
Ein 46-jähriger Bochumer hat am Donnerstag vor dem Landgericht bestritten, seine geistig behinderte Nichte (damals 19) in fünf Fällen extrem schwer missbraucht zu haben.
Die Vorwürfe sind derart schwerwiegend, dass mehrere Jahre Gefängnis drohen. Ein 46-jähriger Bochumer soll der Anklage zufolge seine geistig behinderte, zur fraglichen Zeit 19 Jahre alte Nichte in fünf einzelnen Fällen zum Geschlechtsverkehr genötigt haben.
Der Angeklagte ist der angeheiratete Onkel der heute 22-Jährigen. In der Anklage steht, dass ihm die Behinderung der Frau bewusst gewesen sei und er dies für die sexuellen Übergriffe ausgenutzt habe. Er selbst wies die Vorwürfe am Donnerstag vor der 6. Strafkammer des Bochumer Landgerichts aber zurück. Er könne sich auch nicht erklären, warum seine Nichte dies alles behaupte.
Ein mutmaßlicher Tatort war die Damentoilette einer Kinderklinik
Laut Anklage passierten die mutmaßlichen Verbrechen im Frühjahr 2008 innerhalb von nur zweieinhalb Wochen. Sie seien in einer Damentoilette einer Bochumer Kinderklinik passiert, auf der Rückbank eines Autos und in diversen Wohnungen von Verwandten in Bochum.
Weil der Angeklagte alles bestreitet, musste am Donnerstag die junge Frau in den Zeugenstand. Die Türen blieben aber zum Schutz der Intimsphäre der Zeugin für die Öffentlichkeit geschlossen. Bereits einige Tage nach den mutmaßlichen Übergriffen hatte sie die Vorwürfe publik gemacht, so dass es zur Anzeige kam. Aus justizinternen Gründen findet der Prozess aber erst jetzt statt. Fortsetzung: 2. Dezember.