Bochum. .
Eine der größten Anlagen in Deutschland zur Wärmenutzung aus Abwasser steht in Bochum.
Über einen Wärmetauscher wird mit einer Wärmepumpe über 70 Prozent der im Nordwestbad in Hofstede benötigte Energie erzeugt. Gemeinsam umgesetzt wurde die Idee von der Emschergenossenschaft und den Stadtwerken. Kein Wunder, dass der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft, Dr. Jochen Stemplewski, auf der Genossenschaftsversammlung am Freitag in Bochum ein besonderes Augenmerk auf dieses mit rund 240 000 € vom Bund unterstützte Vorzeige -Projekt legte. Insgesamt schlugen die Arbeiten am Marbach bislang mit rund 48 Millionen Euro zu Buche.
Stemplewski zog vor den rund 200 Delegierten eine positive Bilanz des zurückliegenden Wirtschaftsjahres. Im gut gefüllten großen Saal der Stadtparkgastronomie merkte er etwa zum vor einigen Wochen groß gefeierten Abschluss der Umgestaltung des Ahbaches: „Was lange währte, wurde endlich gut – die Anwohner haben uns bestätigt, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann und ihr Wohnumfeld deutlich bereichert.“
Noch voraussichtlich bis zum Frühjahr nächsten Jahres dürften sich die Arbeiten für den Bau des rund 800 Meter langen letzten Abwasserkanals des Marbachs hinziehen. Der aktuelle Trassenabschnitt liegt im Bereich des Gewerbegebietes Von der Recke unterhalb der Thyssen-Krupp-Deponie in Hamme. Insgesamt ist der Abwasserkanal, den die Emschergenossenschaft bis zur Einmündung in den Hofsteder Bach baut, rund fünf Kilometer lang. Im Rahmen des Emscherumbaus stellt die komplette Umgestaltung des Marbaches das aufwändigste Projekt der Genossenschaft in dieser Stadt dar. Wer wissen möchte, wie es künftig im Bereich Hamme oder Hordel am Bach aussehen könnte, der braucht sich nur ein paar Kilometer weiter südlich im Wiesental umzusehen. Wenige hundert Meter hinter seiner Quelle zeigt sich der Marbach von seiner Schokoladenseite.
Stemplewski ging jedoch auf der Versammlung nicht nur auf die verschiedenen konkreten Aspekte des Mammut-Werkes Emscherumbau ein, der am Ende rund 4,4 Milliarden Euro kosten soll. Wichtig war ihm auch ein Blick auf die künftige Finanzierung.
So seien bis zum Jahr 2020 Investitionen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro vorgesehen, wovon das Land rund 400 Millionen zuschießt. Noch einmal die gleiche Summe wurden bereits aus Düsseldorf finanziert. Dies mache jedoch gerade einmal 20 Prozent, bezogen auf die Gesamtsumme, aus.
Die Emschergenossenschaft muss zusätzlich Mittel über langfristige Kredite beschaffen. Hier gebe es gute Chancen auf Unterstützung durch die Europäische Investitionsbank, was zusätzliche Planungssicherheit bringe.