Natürlich gibt es in Bochum noch jede Menge Männer in führenden Positionen - vom Rektor bis zum Opel-Werksdirektor, von den Stadtwerke-Chefs und Sparkassen-Vorständen bis hin zu den Bogestra-Geschäftsführern.

Doch auffallend bei der Beschreibung von Frauenkarrieren in Bochum war die Tatsache, dass die jeweiligen Vorgänger eben keine Frauen waren. Wie bei der Polizei, wie im Rathaus, im Amtsgericht, beim USB, bei der IG Metall oder im Planetarium. Da haben Frauen erstmalig die Chefsessel erobert.

Einige von den vorgestellten Bochumer Frauen leben allein, einige haben Lebenspartner oder sind verheiratet, haben ein Kind, selten zwei. Der Preis für großes Engagement im Beruf ist hinlänglich bekannt: Wenig Zeit für das Private.

Da mag so manche der Chefinnen spätabends nach Hause kommen wie ein Ritter nach der Schlacht, der Katze noch Futter geben und sich selbst ein Gläschen Roten gönnen. Und hin und wieder grübeln: War es das wert? - Vermutlich ja, denn sie haben es allen gezeigt.

Aber jetzt Schluss damit. Eben noch ein E-Mail unserer engagierten Betriebsratsvorsitzenden lesen. Und dann nichts wie hin zum Presseclub. Mal schauen, was unser nette Vorsitzende Jutta Daniel heute wieder auf der Pfanne hat. Rolf Hartmann