So wie bisher sollte es im Wettskandal-Prozess auf gar keinen Fall weitergehen. Vier lange Sitzungstage sind vorbei - und die Öffentlichkeit hat immer noch nichts über den Fall erfahren. Nicht, ob wirklich Fußballspiele gekauft worden sind. Und wie und von wem.
Der Prozess droht sich innerlich aufzureiben. Ein Verteidigerantrag jagt den nächsten. Misstrauen lauert in fast jeder Rede, jedem Antrag. Einige Anwälte wollen die Verhandlung offenbar auf Gedeih und Verderb blockieren. Es ist gut denkbar, dass ihre Mandanten diese Art der Juristerei selbst nicht genau verstehen.
Der Prozess kostet sehr viel Geld - das von Steuerzahlern. Diese haben einen Anspruch darauf, dass der Skandal aufgeklärt wird. Und nicht erst irgendwann einmal eines Tages. Das aber steht zu befürchten.
Am Donnerstag begann der Prozess anderthalb Stunden verspätet. Die Justiz hatte versäumt, einen Angeklagten rechtzeitig aus der U-Haft herbeizuschaffen. Das passt ins Bild.
Bernd Kiesewetter