Bochum. .

In einem zweiten Prozess wegen sexuellen Missbrauchs eines jungen Patienten wurde ein Bochumer Therapeut am Freitag zu drei Jahren Haft verurteilt.

Ein 46-jähriger Therapeut aus Bochum ist am Freitag vom Bochumer Landgericht zu drei Jahren Haft wegen sexuellen Missbrauchs eines jungen Patienten verurteilt worden. Er war bereits im Juni 2009 dafür bestraft worden, sogar zu vier Jahren Haft. Weil der Bundesgerichtshof aber bei einem der acht festgestellten Verbrechen einen kleinen juristischen Fehler erkannte, musste eine andere Strafkammer eine neue Strafe bilden. Um die Sache selbst ging es diesmal gar nicht mehr.

Laut Urteil hatte sich der Therapeut im Jahr 2007 während Behandlungen in seiner Bochumer Praxis an einem damals 13, später 14 Jahre alten Patienten vergangen, teilweise äußerst schwer. Der Junge war wegen einer leichten Lähmung in Behandlung. Der Therapeut, ein Familienvater, beteuert bis heute seine Unschuld. Damit stellt er das Opfer weiterhin als Lügner und Verleumder hin. Das erkennende Gericht hatte dem Angeklagten aber nach langer Beweisaufnahme nicht geglaubt. Die Richter konnten auch überhaupt kein Motiv für eine angebliche Falschbelastung ausmachen.

Im ersten Prozess hatte die Staatsanwaltschaft wegen Zweifel an einer Schuld noch Freispruch beantragt. Am Freitag forderte aber auch sie - nachdem die reine Schuldfrage durch den BGH längst beantwortet geworden war - drei Jahre und zwei Monate Haft.

Auch gegen dieses zweite Urteil könnte der Therapeut Rechtsmittel einlegen.