Bochum.
Eine Frau kam am Sonntagabend bei einem Wohnungsbrand in Bochum-Gerthe ums Leben. Die Rettungskräfte sahen schon von weitem den Feuerschein. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr wurde das Gebäude bei dem Brand schwer beschädigt.
Nachbarn hörten noch die verzweifelten Hilferufe einer Frau. Als wenige Minuten später die Feuerwehr vor dem Sechs-Familienhaus in der ruhigen Gerther Nebenstraße „Am Südblick“ eintraf, schlugen bereits die Flammen meterhoch aus allen vier Fenstern der Wohnung im ersten Stockwerk. Gegen 22.34 Uhr am Sonntagabend riefen zahlreiche Anwohner bei der Feuerwehr an. Die Rettungskräfte sahen von weitem den Feuerschein.
„Vermutlich gab es zuerst einen Schwelbrand, dann hat das Feuer durchgezündet“, schildert der Einsatzleiter der Feuerwehr Simon Heußen die dramatische Situation. Als die ersten Rettungsmannschaften vor Ort eintrafen, hatte bereits beißender schwarzer Rauch alle Fluchtwege im Gebäude unpassierbar gemacht.
Drei Hausbewohner über Leiter gerettet
Mit Leitern von außen und unter Pressluftatemgeräten durch das Treppenhaus begann die Feuerwehr sofort mit der Brandbekämpfung. Dabei wurden insgesamt fünf Strahlrohre auf den Brand gerichtet. So konnte ein Übergreifen der Flammen auf die anderen Wohnungen rechtzeitig verhindert werden.
Drei Hausbewohner konnten aus der Nachbarwohnung über eine Leiter gerettet werden. Zwei der Geretteten mussten wegen Verdachts auf Rauchvergiftung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Drei weitere Hausbewohner hatten sich noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr in Sicherheit bringen können.
Für die Frau, bei der es sich sehr wahrscheinlich um die 58-jährige Mieterin der zweieinhalbräumigen Wohnung handelt, kam jede Hilfe zu spät. Feuerwehrmänner fanden die bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche bei Nachlöscharbeiten in der völlig zerstörten Wohnung. Die endgültige Identifizierung sei nach Auskunft der Polizei nicht sofort möglich gewesen.
50 Feuerwehrleute im Einsatz
Vor Ort waren über 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Ein Notfallseelsorger kümmerte sich um die anderen Hausbewohner. Für die sofortige Betreuung stellte die Bogestra einen Bus zur Verfügung.
Trotz des schnellen Eingreifens wurde das Gebäude bei dem Brand schwer beschädigt. Die Wohnung brannte völlig aus, und bei Nachlöscharbeiten mussten zudem Teile der Dachkonstruktion entfernt werden. Das Gebäude ist derzeit unbewohnbar, da unklar ist, ob nicht auch die Statik in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Die Polizei beschlagnahmte die Brandstelle und sperrte die Wohnung ab. Am Dienstag wird ein Sachverständiger der Kriminalpolizei vor Ort ermitteln. „Wir haben derzeit keinerlei Hinweise auf Brandstiftung oder einen kriminellen Hintergrund“, so ein Polizeisprecher.