Bochum..
Die Höhenretter der Feuerwehr lieferten ein Spektakel zur 100. Geburtstag des Bismarckturms. Trotz kalter Dusche von oben ließen sich die Gäste aber nicht abschrecken und zeigten sich genau so resistent, wie es der Turm in 100 Jahren vorgemacht hatte.
So lange ist es noch nicht her, da schwebten über dem Ruhrgebiet viele gelbe Ballons. Die „Schachtzeichen“ zu Ehren der Zechen und Bergleute thronten über den Baumwipfeln der Region. Ähnlich muss ganz Deutschland vor rund hundert Jahren ausgesehen haben, denn damals „wurden zu Ehren des verstorbenen Otto von Bismarck zahlreiche Türme im gesamten Land errichtet, auf deren Spitze sich riesige Schalen mit lodernden Flammen befanden“, sagte Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz zum 100-jährigen Jubiläum des Bismarck-Turms im Bochumer Stadtpark.
Nicht immer stand das Schicksal des rund 30 Meter hohen Wahrzeichens unter einem guten Stern. So hatte auch der Wettergott am Tag der Jubiläumsfeier kein Erbarmen und bescherte den Anwesenden sprichwörtlich eine kalte Dusche. Davon ließen sich die rund 150 Gäste am Samstag aber nicht abschrecken und zeigten sich genau so resistent, wie es der Bismarck-Turm im vergangenen Jahrhundert vorgemacht hatte.
Dass der Bismarck-Turm nicht nur als Denkmal, sondern auch als Schauplatz eines kleinen Spektakels taugt, bewies die Feuerwehr bei einer luftigen Rettungsübung. Aus der ca. 30 Meter hohen Turm-Krone seilte sich ein Höhenretter der Berufsfeuerwehr mit einer Verletzten-Trage über die Köpfe der Zuschauer hinweg in Richtung Einsatzwagen ab, ehe zwei seiner Kollegen ein blaues Banner mit der Aufschrift „100 Jahre Bismark-Turm“ in weißen und orangenen Lettern am Turm anbrachten.
Entworfen hat dieses Banner der 16-jährige Felix Miesen von der Hildegardis Schule. „Mein Kunstlehrer Herr Cordt hat mich gefragt, ob ich Lust hätte dieses Banner zu entwerfen“, erzählte Miesen. „Es ist schon interessant seinen eigenen Entwurf in Übergröße plötzlich am Bismarck-Turm zu sehen.“
Für die musikalische Untermalung des Festakts sorgte ein Streicherquartett der Bochumer Symphoniker. Für diejenigen, die noch etwas mehr über die Geschichte des Turms und der Stadt Bochum erfahren wollten, gab es von Ursula Kroll und Gertrud Hölscher in ihren Lesungen viele Infos.