Bochum.

Christoph Böll, Bochumer Filmemacher mit Langzeitwohnsitz im Ennepe-Ruhr-Kreis, kommt bei der aktuellen Reihe „Der Pott filmt“ im Kino Endstation (Bahnhof Langendreer) mit einer Retrospektive seiner Arbeiten groß ‘raus.

Böll (61), der aktuell an seinem opus magnum über das Leben und Wirken des Kunsthistorikers Max Imdahl (1925-1988) und die Situation Kunst arbeitet, reüssierte anno 1983 mit „Der Sprinter“, einem schrägen Oeuvre mit einem erstaunlichen Plot: Der junge, schwule Wieland gibt seiner Mutter zuliebe sein Dasein als tanzbegeisterter Schöngeist auf, um in der Welt des Sports ein „ganzer Kerl“ zu werden.

Wieland kommt auch

Bölls Spielfilm ist eine schwarze Komödie, die sich ironisch mit Rollenbildern, Normalitäts-Auffassungen und dem Leistungs„spocht“ auseinandersetzt. Gedreht wurde u.a. in Langendreer und in Wattenscheid. Als „interessantes Zeitdokument, zum anderen nach wie vor witzig, unterhaltsam und böse“ klassifiziert der Regisseur sein Werk. Hauptdarsteller Wieland Smolak wird zur Vorführung am 16. Oktober (18 Uhr) in der Endstation dabei sein.

Sinnlicher Stahl

Zuvor gibt’s am 13. Oktober (20 Uhr) eine Böll-Werkschau kompakt, u.a. werden die folgendenden (Kurz)Filme laufen: „Sinnlichkeit Stahl - die kalte Phase“ (ästhetisierend-dokumentarische Bilder von starker suggestiver Kraft aus dem Krupp-Walzwerk); „Hänner Schlieker - Ätzen ist eine heilige Handlung“ (Atelierbesuch und –gespräch mit dem 2004 verstorbenen Künstler) sowie die vierteilige Quasi-Dokumentation „A Tribute to Max Imdahl“, die sich kaleidoskop-artig der Person und Persönlichkeit Imdahls zuwendet.