Bochum. .

Drogenhandel in großem Stil wirft die Staatsanwaltschaft seit Dienstag einem Bochumer vor. Er ist erst 21 Jahre jung. „Ich bin auf die schiefe Bahn geraten“, sagte er zum Prozessauftakt.

Der Bochumer ist erst 21 Jahre jung, machte im Drogenhandel aber offenbar schon ganz große Geschäfte. Jedenfalls gab es am Dienstag vor dem Landgericht zu, mit über 24 Kilo gedealt zu haben. Einmal hatte er laut Anklage 14 Kilo Marihuana auf einen Schlag eingekauft - für 45 000 Euro.

Im August 2008 soll das losgegangen sein mit dem Dealen. Damals war der 21-Jährige bereits ganz schwer vorgewarnt: Wegen räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzungen stand er unter Bewährung. Erst in zweiter Instanz hatte er es erreicht, dass eine 20-monatige Jugendstrafe doch nicht vollstreckt wurde; das Amtsgericht hatte ihn noch einsperren wollen. Gestern nun beklagte sich das Landgericht, dass er das Vertrauen, ihn damals in Freiheit zu lassen, so überhaupt nicht gedankt habe.

Die Drogen war vor allem Marihuana, aber auch Hasch, Kokain und Amphetamine. Insgesamt rund 80 000 Euro soll der Bochumer damit bis Oktober 2009 umgesetzt haben. Dann wurde die Bochumer Wohnung, in der er oft verkehrt hatte, durchsucht. Kurz darauf tauchte er unter - bis 10. Juni. Dann wurde er gefasst und in U-Haft gesperrt.

Monatelang abgetaucht

In dieser Zeit war der Deutsche zwei Monate lang auch in die Türkei gereist, seinem Geburts- und Herkunftsland. Warum er denn zurückgekehrt sei, fragte die 3. Strafkammer. Antwort: „Ich habe es nicht ausgehalten. Ich habe mich an Deutschland gewöhnt.“ Er lebt seit sehr vielen Jahren hier und spricht gut Deutsch.

„Ich bin auf die schiefe Bahn geraten“, sagte er im Prozess. „Weggerutscht.“ Er habe selbst viel Drogen genommen. Bereits am Mittwoch (8. September) wird ein Urteil erwartet. Es drohen mehrere Jahr Haft.