Bochum. .
Gabriele Brinkmann, die als Edda Minck einen Ruhrgebiets-Krimi pro Jahr herausbringt, hat einen neuen Bochum-Krimi veröffentlicht. „Ausgeträllert“ führt ihre Heldin Maggie Abendroth diesmal in die Welt der Köche und Mittelalter-Freaks.
Maggie Abendroth, die zickige Hobbydetektivin aus Bochum, ist zurück. Seit Mittwoch gibt es ihren vierten Streich im Buchhandel: „Ausgeträllert“. Gabriele Brinkmann, die als Edda Minck einen Ruhrgebiets-Krimi pro Jahr herausbringt, schubst ihre Heldin diesmal in die Welt der Köche und der Mittelalter-Freaks. „Maggie Abendroth und die letzte Fahrt der Nachtigall“.
Der Titel ist doppeldeutig: Nachtigall, das ist zum einen der Name eines Ausflugsbootes auf dem Kemnader Stausee, auf dem (natürlich) ein Mord passiert, und zwar an der Bochumer Diva La Rose, genannt die „Nachtigall“. Bis es soweit kommt, endet Maggies neuer Boss einer Cateringfirma am Grillspieß während eines Mittelalterfestes („hier grillt der Chef“).
Edda Minck entwirft erneut ein munteres Stelldichein der bekannten Figuren, von Oma Berti über Matti bis hin zur Hure Elli, die übrigens solide wird, einen Pudelsalon eröffnet und Maggie zu einer Wohnung verhilft (in einem ehemaligen Sado-Maso-Studio).
„Band vier ist komplexer als der erste“, erklärt die Autorin; „Man lernt mit jeder Zeile hinzu, die Charakteren entwickeln sich.“ Gabriele Brinkmann liebt ihr „Personal“, hat von jeder der Figuren ganz konkrete Vorstellungen. „Maggie könnte ich wie ein Phantombild zeichnen“, sagt sie.
„Ausgeträllert“ ist der erste Abendroth-Krimi, der allein ihr Werk ist. Die ersten drei Bände hat sie zwar ebenso geschrieben, doch war Brenda Stumpf alias Lotte Minck als Lektorin mit im Boot (deshalb „Minck & Minck“). Das Autorenduo ist Geschichte, Maggies Abenteuer gehen weiter. „Mehr als sieben Bücher wird es nicht geben. Irgendwann ist jedes Thema ausgereizt.“ Noch aber hat sie viel Spaß am Schreiben.
Edda Minck gehört zu den Vielschreibern. Im November wird ein neues Buch auf den Markt kommen: „Idioten auf zwei Pfoten – die Mopstagebücher“. Es ist geschrieben aus der Sicht von Herrn Schröder, ihres Hundes, auf Zweibeiner, und damit auch auf die Autorin als Frauchen.
Und als wäre der bevorstehende Herbst mit seinen vielen Lesungen für Edda Minck noch nicht heiß genug, brütet sie ihren nächsten Roman aus, der ein Fantasythriller sein wird. Es gibt übrigens auch schon einen Detektiv-Nachfolger für Maggie. „Er heißt Hölderlin, ist ein ganz anderer Charakter und ermittelt zurzeit in Köln. Aber das muss ja nicht heißen, dass er nicht nach Bochum umzieht.“
Schließlich macht das Lokalkolorit einen Gutteil des Charmes der humorvollen Minck-Krimis aus.