Der Traditionszirkus Charles Knie gastiert bis zum 8. Juni mit einem rasanten Programm an der Castroper Straße. Es ist atemberaubend, was der Zirkus den Zuschauern bietet.

Ohne große Worte reihen sich anspruchsvolle Tierdressuren und akrobatische Leistungen aneinander. Der Zirkus verzichtet bewusst auf so etwas wie einen moderierenden Direktor. Im rund zweistündigen Programm sind Tiere wie Akrobaten gleichermaßen hochklassig wie kultig.

Dressierte Büffel

Der polnische Dompteur Marek Jama etwa zeigt eine Dressur mit imposanten Büffeln, Zebras und lässt Kamele oder Lamas Pirouetten drehen. Außerdem arbeitet der Tierlehrer mit drahtigen Araberhengsten, die voller Energie auch auf nur zwei Hufen laufen. Daneben sind zwei clowneske, kalifornische Seelöwen von Susan Lacey zu sehen. Die verspielten Tiere scheinen nur darauf zu warten, mit Bällen zu balancieren oder sie per Kopf zur Dresseurin zu spielen: eine echte Flossenshow.

Während der Umbaupausen aber auch mit eigenen Auftritten unterhält der mexikanische Comedian Versace. Unglaublich komisch ist ein Ballett, bei dem er mit vier lebensgroße Figuren der Popgruppe „Village People” hantiert und gleichzeitig mittanzt. Außerdem animiert der Clown das Publikum mit überdimensionalen Stoffwürfeln.

Fast wie Schmusekatzen

Auch wer im Zirkus gegen Raubtierdressuren ist, muss die Darbietungen des Engländers Alexander Lacey anerkennen. Was der im Käfig mit seinen drei Löwinnen, vier (oft fauchenden) Tigern und dem 350 Kilo schweren Löwen anstellt, sieht fast nach Harmonie aus. So berühren sich zwei Tiger direkt über dem Löwen und sehen dann fast wie Schmusekatzen aus.

Auch die Balancen auf der freistehenden Leiter von Emil Jun. lohnen, wie die gesamte Show, einen Besuch.