Bochum. .

Henning Köster, der Leiter des Bochumer Gefängnisses, ist nach einer schweren Krankheit gestorben.

Nach monatelanger schwerer Krankheit war Henning Köster, der Leiter des Bochumer Gefängnisses, im vorigen April für einige Wochen noch einmal an seinen Schreibtisch zurückgekehrt. Die Arbeit war ihm wichtig. Doch der Krebs war übermächtig. Am vergangenen Montag starb Köster. Er wurde nur 62 Jahre alt.

Fast 20 Jahre hat der Leitende Regierungsdirektor die Krümmede geleitet, mit zurzeit 824 Gefangenen die drittgrößte geschlossene Haftanstalt in NRW, nach Köln und Werl.

Die WAZ-Redaktion hat den studierten Juristen in guter Erinnerung: Er war immer, soweit es erlaubt und möglich war, sehr auskunftsbereit und offen. Er hat nicht, wie es manchen staatlichen Einrichtungen zu eigen ist, dicht gemacht. Der Leiter der JVA war auch ein hervorragender Pressesprecher, schnell und informativ. Köster wollte das Leben hinter den Mauern transparenter machen, denn es gab nicht nur negative Nachrichten hinter Gittern. Köster sprach dabei auch eine unkomplizierte Sprache, die jeder verstand.

„Mit ihm verliert die Polizei einen kompetenten und fachlich souveränen Ansprechpartner“

Kriminalhauptkommissar Axel Pütter sagte auf WAZ-Anfrage über Köster: „Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und JVA unter seiner Ägide war ganz besonders positiv. Mit Herrn Köster verliert die Polizei Bochum einen kompetenten und fachlich souveränen Ansprechpartner. Er war auch sehr hilfsbereit, wenn die Polizei in der JVA ermitteln musste.“

Der Präsident des Landgerichts, Dr. Volker Brüggemann: „Er hatte sehr große Kompetenz, gerade was die Neuerungen des Strafvollzuges betraf. Dafür war er sehr aufgeschlossen.“

Karin Lammel, stellvertretende Leiterin der JVA: „Herr Köster war ein sehr standhafter Mensch mit hoher Grundmoral. Eine natürliche Autorität.“ Und er habe Humor gehabt. „Er war aufgeschlossen für Neues. Mit Engagement hat er sich für die Belange der Mitarbeiter und Inhaftierten eingesetzt. Er stand immer mit Rat und Tat zur Seite.“

Bis zur Klärung der Nachfolge wird das Gefängnis jetzt von Karin Lammel geleitet.