Bochum. .
Konkrete Zusagen über den Betrieb der Werksdeponie Marbach machten Vertreter von Thyssen-Krupp-Nirosta bei einem Gespräch mit Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz im Rathaus.
Nach den heftigen Auseinandersetzungen um die Wiedereröffnung der Deponie für Edelstahlschlacke in Hamme hatte sich zuletzt auch die Oberbürgermeisterin in die Debatte eingeschaltet. „Die Bevölkerung des Stadtteils war nach den Ankündigungen beunruhigt.“ Mehr als zwei Stunden saßen Baurat Dr. Ernst Kratzsch und die Oberbürgermeisterin mit Nirosta Vorstand. Dr. Jörg Beindorf und der Leiterin des Umwelt- und Energiemanagements Dr. Verena Schulz-Klemp zusammen, um auszuloten, wo noch etwas geht.
Im Wesentlichen sind es drei Punkte, die jetzt in einer Art Vereinbarung zwischen Gemeinde und Edelstahlkonzern zusammengestellt worden sind. Zwar gelang es offenbar nicht, Einfluss auf die dort abzulagernde Menge an Schlacke und Ofenausbruch zu nehmen. Doch sagte das Krefelder Unternehmen zu, die Höhe der Aufschüttung nicht über 30 Meter anwachsen zu lassen. Ursprünglich waren 35 Meter Höhe angepeilt. Eine Einschränkung von Laufzeit und Volumen habe sich während des Gesprächs als wenig praktikabel gezeigt, so ein Gesprächsteilnehmer.
Wie Thyssen-Krupp bereits auf mehreren Versammlungen mit Anwohnern angeboten hatte, soll nun auf jeden Fall auch ein Beirat eingerichtet werden, in dem auch Vertreter der Bürgerschaft sitzen sollen. Eine wichtige Aufgabe dieses Gremiums könnten die Einflussmöglichkeiten auf die spätere Gestaltung des Deponiekörpers sein. Ganz klar soll in der Vereinbarung geregelt sein, dass auf dem Gelände zwischen Marbach und Autobahn ausschließlich Rückstände aus der Edelstahlherstellung im Bochumer Werk abgelagert werden dürften. Offen ist hier wohl noch, wie das konkret überprüft werden kann. Dies jedenfalls war eine zentrale Forderung der Deponie-Kritiker.
Bis zum kommenden Donnerstag, 10. Juni, sollen die Ergebnisse des Gesprächs sowohl in den Antrag von Thyssen-Krupp als auch in die Stellungnahme der Stadt eingearbeitet werden. Um 15 Uhr tagt im Rathaus der Umweltausschuss, wo die Stellungnahme der Stadt ein letztes Mal beraten werden soll. Wie berichtet, hatte die Verwaltung keinerlei grundsätzliche Bedenken gegen die Wiedereröffnung der Deponie geäußert. Zuletzt schlug die Hammer Runde, wo sich der Widerstand der Bevölkerung am deutlichsten artikuliert hatte, eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten vor.