Bochum. .

Es tut sich was im Quartier südlich des Hauptbahnhofes. Seit dem Abriss des alten Bogestra-Straßenbahndepots klaffte an der Universitätsstraße eine unattraktive Lücke. Das soll sich jetzt ändern.

An ihrem Stammsitz investieren die Fahrzeugwerke Lueg AG zwölf Millionen Euro in ein modernes Autohaus nach neuestem Standard. Bei der Grundsteinlegung freute sich natürlich vor allem Lueg-Vorstandsvorsitzender Jürgen Tauscher: „Dies wird ein Autohaus der kurzen Wege, sowohl für die Kunden als auch für unsere Mitarbeiter.“ Dabei räumte Tauscher offen ein, dass die letzten beiden Jahre für den Autohandel kritisch waren. „Ja, auch wir standen mit dem Rücken zur Wand.“ Selbst an einem der größten deutschen Mercedes-Benz-Partner ging die Krise nicht spurlos vorbei. Sozialverträglich mussten 200 Arbeitsplätze abgebaut und vier Autohäuser (1 x Lueg, 3 x Opel-van-Eupen) geschlossen werden.

Seit einigen Monaten habe sich die Entwicklung jedoch zum Positiven gewandelt. Daher setzt der Händler mit seinen rund 1600 Mitarbeitern jetzt an der Universitätsstraße ein Zeichen. Auf rund 4500 Quadratmetern hat das Essener Architektur-Büro Koschany & Zimmer ein Verwaltungsgebäude mit großzügigen Ausstellungsflächen, Büroräumen, Werkstätten und einer Tiefgarage entworfen. Bereits in knapp einem Jahr soll dieses Gebäude fertiggestellt sein. In weiteren sechs Monaten soll auch der Anschluss und Umbau des bestehenden Gebäudes von Lueg direkt nebenan abgeschlossen sein.

Als Ankermieter konnte Lueg die Barmer Ersatzkasse gewinnen, die zwei Etagen des modernen Gebäudes als Mieter beziehen wird. Bereits vor gut einem Jahr hatte der Autohändler angekündigt, an seinem Stammsitz zu erweitern und zu investieren. Mit der gestrigen Grundsteinlegung wurde diese Ankündigung umgesetzt.

Auch die OB hatte gute Laune

Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz, die an diesem Vormittag allen Grund zu guter Laune hatte: „Die Universitätsstraße entwickelt sich immer mehr zu einer Vorzeigeachse unserer Stadt. Es ist schö“ Wenige hundert Meter entfernt wächst am ehemaligen Hochbunker das Exzenter-Hochhaus, der Gesundheitscampus nimmt Konturen an und auch an der Ruhr-Universität ganz am Ende dieser „Straße der Hoffnung“ kommt der Umbau jetzt offenbar Schwung.

Den Bauantrag hatte Lueg gemeinsam mit der benachbarten Bogestra gestellt. Denn auch das Verkehrsunternehmen wird investieren und seine Hauptverwaltung erweitern. Die Stadt sicherte sich mit einer Stichstraße zwischen Lueg und Bogestra sozusagen das Wegerecht und damit die Erschließung des Geländes im hintereren Teil in Richtung Hermannshöhe. Denn diese Flächen will Lueg aufgeben, sobald die neuen Einrichtungen an der Universitätsstraße fertiggestellt sind.