Bochum. .
Der 3. Tag im Park litt unter dem schlechten Wetter. Gleichwohl ließen sich viele Schaulustige das kulturelle Spektakel rund um den Stadtparkteich nicht entgehen. Kultur ist, wenn man trotzdem singt...
„Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheun’ und Fass!“ - Was nach einer alten Bauernregel den Landmann freut, geht uns Städtern zunehmend auf die Nerven. Am einem 30. Mai Temperaturen wie Anfang März ertragen zu müssen, und sich, statt der Sonne ins Gesicht zu blinzeln, unterm Regenschirm zu verstecken – das kann doch wohl nicht ernst gemeint sein? Aber weil es nun mal so ist, und das Wetter – Achtung: Klischee – „macht was es will“, machten auch die Organisatoren des 3. „Tages im Park“ gestern gute Miene zum nasskalten Mai.
Wetterfest verpackt
Der kulturelle Sonntagnachmittag, den die Bochumer Symphoniker wieder gemeinsam mit dem Jungen Schauspielhaus und dem Kunstmuseum auf die Beine gestellt hatten, litt definitiv unter dem Wetter. „Dabei ist es trotzdem toll, wie viele Unerschrockene den Weg zu uns in den Stadtpark gefunden haben“, konnte BoSy-Sprecherin Christiane Peters sich mit exakt ihren Worten aus dem Vorjahr wiederholen. Tatsächlich war auch 2009 der „Tag im Park“ reichlich verregnet gewesen. Und so wussten die Zuschauer, darunter manche Stammgäste, auch schon, wie sie sich am Besten durchs Programm hangeln konnten: gut gelaunt, gut beschirmt, und wetterfest verpackt.
Spazierstöcke blieben stehen
Gleichwohl konnten (fast) alle Veranstaltungen, die von langer Hand geplant worden waren, ziemlich planmäßig stattfinden. Bekanntlich ist der „Tag im Park“ vor allem eine Hommage an den Stadttparkteich, an dessen Gestade sich die Kunst vielgesichtig entfaltete. Tempo ‘rausnehmen, bummeln, genießen – so war’s gedacht. Dazu wurden auch wieder Spazierstöcke verliehen, Motto: „Leih’ dir einen Stock, dann gehst du langsamer.“ Gebrauch davon gemacht hat gestern indes kaum einer, der viele Regen, Sie wissen schon…
Nichts zu kritteln
Am Programm gab’s nichts zu kritteln, abwechslungsreich und originell zugleich kam es daher. Das Museum hatte verschiedene Freiluft-Ateliers eingerichtet, wo Kinder und Erwachsene mitten im Grünen malen konnten. Es gab Führungen zu den nicht gerade wenigen Kunstwerken im Stadtpark, auch die rätselhaften Stahlskulpturen hinterm Ententeich mussten ihr rostendes Geheimnis preisgeben. Auf der großen Wiese gab es „Geschichten über das Fremde und das Eignene“, und zwar aus dem Schaukelstuhl heraus erzählt. Und er Philharmonische Chor intonierte Volkslieder, in die die Parkbesucher munter einstimmen konnten: „Heut kommt der Hans zu mir, freut sich die Lies’/ob er aber über Oberammergau/oder aber über Unterammergau/oder aber überhaupt nicht kommt/ist nicht gewiss….“ – sogar solche Zungenbrecher wurden ausprobiert.
Lieben Sie Brahms?
Überhaupt die Musik! Sie war ein wirklicher Trost bei diesem miesen Wetter. Gleich mehrere Ensembles der BoSy waren unterwegs, um den Stadtpark zu musikalisieren. Ganz besonders großartig spielte das „Brahms-Sextett“ mit Streichsonaten des romantischen Meisters auf.