Bochum. .

Das Bochumer Amtsgericht hat einen deutschen Fußball-Lizenzspieler wegen seiner Beteiligung am Wettskandal in deutschen Fußball-Ligen zu zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

Im bundesweiten Fußball-Wettskandal hat es ein erstes Strafurteil gegeben. Ein 25-jähriger Fußball-Profi aus Deutschland wurde vom Amtsgericht Bochum zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.

Das bestätigte am Freitag die federführende Staatsanwaltschaft Bochum auf WAZ-Anfrage. Um welchen Profi es sich handelt, verriet sie nicht. Sie begründete dies mit laufenden Ermittlungen. Weiterhin werde gegen rund 250 Beschuldigte ermittelt. Der Spieler soll aber nicht in der 1. Bundesliga gekickt haben.

Der Bochumer Staatsanwalt Andreas Bachmann leitet die umfangreichen Ermittlungen gegen rund 250 Beschuldigte. Foto: Ingo Otto
Der Bochumer Staatsanwalt Andreas Bachmann leitet die umfangreichen Ermittlungen gegen rund 250 Beschuldigte. Foto: Ingo Otto

Das Urteil, das bereits im Dezember erging, war ein Strafbefehl, eine Bestrafung ohne öffentlichen Prozess. „Es ging um Absprachen im Zusammenhang mit Wettmanipulationen“, sagte Oberstaatsanwalt Gerrit Gabriel. Der Spieler habe sich im Frühjahr 2009 gegen ein Geldangebot bereit erklärt, Einfluss auf den Spielausgang zu nehmen. Als Bewährungsauflagen wurden einige tausend Euro verhängt. Der Spieler ist bereits vom Verband gesperrt worden, hieß es.

Seit rund einem halben Jahr sitzen weiterhin zehn Personen in U-Haft. Weil sie nach sechs Monaten normalerweise freigelassen werden müssen, wenn bis dahin kein Prozess beginnt, prüft zurzeit das Oberlandesgericht Hamm, ob sie wegen der Schwere der Vorwürfe trotzdem weiter eingesperrt bleiben.