Bratwurst gibt’s nicht. Und erst recht keine Hüpfburg. Vielleicht aber Brezeln. Ganz sicher Musik, Malerei und Theater. Auch bei der dritten Auflage vom „Tag im Park“ am kommenden Sonntag, 30. Mai, wollen die Veranstalter nicht vom Konzept, das bereits zweimal tausende Kulturversessene in den Stadtpark lockte, abweichen.

„Wir sind ganz anders als das Stadtparkfest“, sagt Christiane Peters von den Bochumer Symphonikern. Die Bosys werden in unterschiedlichem Gewand im Park auftauchen. Mal als Quintett vor Bergpanorama (so heißt die Wiese vor dem Bismarckturm), mal als Brass-Gruppe an Kap Horn (der Ausguck am See). Bei Regen könnte es zum Mini-Konzert im Bismarckturm kommen. Am Sonntagabend gibt’s dann ein Abschiedskonzert mit dem kompletten Orchester im Museumsforum – garantiert regensicher.

Besonders stolz sind die Veranstalter auf die „Geschichten aus dem Schaukelstuhl“ – ein intergeneratives Projekt unter Federführung des Jungen Schauspielhauses. Der Begriff „intergenerativ“ ist schnell erklärt. „Unsere jüngste Teilnehmerin ist 16, die älteste ist 73“, sagt Theaterpädagogin Sandra Anklam.

Die Amateurschauspieler erzählen bekannte und weniger geläufige Geschichten von Wilhelm Busch bis Rainer Maria Rilke. Ein Hingucker sollen jene Schaukelstühle sein, die zum Teil aus dem Privatbesitz der Herrschaften stammen. Der Fundus des Schauspielhauses reichte nicht aus.

Für die dritte Säule zeichnet das Museum verantwortlich. Da geht’s zwar um unbewegliche Kunst. Aber auch die darf von den Besuchern für sich entdeckt werden. Auf dem Fälscherweg warten bekannte Kunstwerke. Wer will kann „durchgucken und sich fotografieren lassen“, sagt Museumspädagoge Daniel Niemann.

Auf den Akt-Zeichenkurs müssen die Besucher diesmal verzichten. Stattdessen können sie im Origami-Hafen vor Anker gehen. Was genau hinter der fernöstlichen Kunst des Papierfaltens steckt, werden die Betreuer erklären. Sie tragen standesgemäß Seemannskluft – zur Verfügung gestellt vom Schauspielhaus.

Bleibt noch die Sache mit der Verpflegung: „Wer etwas essen will, muss sich das selbst mitbringen“, sagt Christiane Peters. Der Grünfläche zwischen See und Bismarckturm haben die Veranstalter kurzerhand den Namen Picknickerwiese verliehen. Was aber keine strenge Vorschrift zum Schlemmen sei. Natürlich dürfe jeder sitzen, wo’s ihm grad’ gefällt. „Wir wollen, dass sich die Leute den Stadtpark selbst erobern.“