Bochum. .
Jetzt ist die Debatte um die geplante Wiedereröffnung der Thyssen-Krupp-Deponie Marbach in der Politik angekommen. Beinahe zwei Stunden befasste sich der Umweltausschuss am Donnerstag mit dem Thema.
Dabei ging es insbesondere um die Stellungnahme der Stadt im laufenden Planfeststellungsverfahren. Für die Hammer Runde fasste Martin Oldengott noch einmal die zentralen Kritikpunkte der Anwohner zusammen. Viele Anwohner machten sich jetzt Sorgen um den Wert ihrer Häuser, die teilweise auch mit öffentlicher Förderung gerade erst renoviert worden seien. Von einer „offenen Wunde im Stadtteil“ sprach er in seinem eindringlichen Appell an die Politik, dem Begehren des Edelstahlproduzenten in der Stellungnahme nicht nachzukommen.
Für Thyssen-Krupp erläuterte der Umweltbeauftragte des Bochumer Edelstahlwerkes, Roland Liedtke, den aktuellen Planungsstand. Er versicherte, dass mit der Wiedereröffnung der Deponie keine spürbaren zusätzlichen Lärm-, Staub-, oder Feinstaubbelastungen zu erwarten seien. Liedtke untermauerte dies mit Prognosen und Berechnungen aus den Antragsunterlagen für das Verfahren.
Zu Beginn hatte Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch die Stellungnahme der Stadt vorgestellt. Kernsatz der Stellungnahme: „Im Ergebnis bestehen aus Sicht der Verwaltung grundsätzlich keine Einwände gegen das geplante Vorhaben.“ Kratzsch schickte jedoch ein großes „Aber“ hinterher. Zahlreiche Nachbesserungen, Erläuterungen und Fragen richtet die Verwaltung an das Industrieunternehmen.
Noch ergänzt wurde die Liste von den Ausschussmitgliedern. Vertreter aller Parteien erwarten bis zur Entscheidung Antworten auf eine Reihe von Fragen, dies sich etwa um die Staubbelastung, die Art des Deponieguts oder auch um das Gefahrpotenzial der jetzt schon dort liegenden Altlasten drehen. Nach weiteren Beratungen unter anderem im Wirtschaftsausschuss wird sich der Umweltausschuss abschließend am 10. Juni mit der Deponie befassen.