Bochum. .

Wissenschaftspreise für Physiotherapeuten gibt es in Bochum schon länger. Den zu der Disziplin passenden Studiengang wird es dagegen erst demnächst geben: Ab Oktober können Interessenten den Bachelor-Abschluss Physiotherapie machen.

Prof. Dr. Christian Grüneberg leitet diesen Studiengang, den die Hochschule für Gesundheit auf dem Gesundheitscampus anbieten wird. Die Nachfrage ist schon jetzt enorm: „Ungefähr 150 Bewerbungen hatten wir bereits nach zwei Tagen vorliegen“, sagt Grüneberg. Das Anmeldeverfahren ist erst Anfang dieser Woche angelaufen und dauert noch bis zum 15. Juli. Danach wird der Strich gezogen: „50 Studienplätze soll es geben.“

Deutschlandweit könne derzeit an 18 Standorten in diesem Fach studiert werden, das sagt Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK). Dieser Verband sitzt in Bochum, nahe der Uni, und zeichnete jetzt zum sechsten Mal Hochschulabsolventen für besonders gelungene Abschlussarbeiten aus. Drei Preise für Bachelor-Studenten gab es, einen Preis für einen Master-Absolventen. Gesamtdotierung: 3 500 Euro. Die drei Bachelor-Preise gingen an Absolventen der FH Osnabrück, der Master-Preis ging an die FH Hildesheim.

„Wir kämpfen für die Akademisierung der Physiotherapie und freuen uns, dass wir unser Ziel jetzt auch auf dem Gesundheitscampus Bochum erreicht haben“, sagt Ute Repschläger. Die Forschung und die wissenschaftliche Arbeit seien wichtig, um sich im medizinischen Bereich durchsetzen zu können. Ziel des IFK sei es, den Ausbildungsstandard in Deutschland dem des europäischen Auslands anzugleichen.

In Osnabrück scheint der akademische Anspruch schon längere Zeit sehr hoch zu liegen, in diesem Jahr haben Osnabrücker FH-Absolventen nicht zum ersten Mal Preise beim IFK abgeholt. Prof. Dr. Christoff Zalpour vom Institut für angewandte Physiotherapie der Fachhochschule Osnabrück freut’s: „Die IFK-Preise sind sehr bedeutend.“

Die Gewinner-Arbeit trägt übrigens einen wahrlich wissenschaftlichen Titel: „Bewegungsverhalten des Nervus medianus bei zervikalen Bewegungsmanövern mittels sonografischer Diagnostik“.