Bochum. .
Die Bochumer Stadtwerke werden den Strompreis zum 1. Juli erhöhen. Das teilt der Energieversorger jetzt mit. Bei einem durchschnittlichen Haushalt entspräche dies einer Mehrbelastung von 1,56 Euro im Monat.
Jetzt sehen sich auch die Bochumer Stadtwerke gezwungen, den Strompreis anzuheben. Nach Mitteilung des kommunalen Energieversorgers, bedeute die Erhöhung vom 1. Juli des Jahres an für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden eine Steigerung um 2,4 Prozent. Dies entspricht einer monatlichen Mehrbelastung von 1,56 Euro.
„Der Kostendruck zwingt uns dazu jetzt zu reagieren“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Wilmert. Bei Rewirpower-Kunden der Stadtwerke könne die Steigerung bei bis zu maximal 5,9 Prozent liegen. Hauptverantwortlich für die Erhöhung sei die gestiegene EEG-Umlage. Dies sind die Mehrkosten, die Versorger für den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen, wie Wind- oder Wasserkraft, leisten müssen.
Nicht in der Spitzengruppe der allergünstigsten Anbieter
Was die Stadtwerke zum Jahresbeginn noch abfedern konnten, ließ sich offenbar jetzt nicht mehr kompensieren. Mit der Erhöhung der Strompreise steht der Versorger nicht alleine da. Bereits zum Jahresbeginn hatten 360 von insgesamt 880 deutschen Energieversorgungsunternehmen an der Preisschraube gedreht. Im Schnitt erhöhte sich die Summe auf der Stromrechnung für den einzelnen Verbraucher um 5,90 Prozente. Bei einer zweiten Erhöhungsrunde zur Jahresmitte gibt es gar Spitzenwerte von bis zu 16 Prozent.
Die Stadtwerke wissen, dass sie im Vergleich zur Konkurrenz, was die Strompreise angeht, nicht in der Spitzengruppe der allergünstigsten Anbieter liegen. Gleichzeitig ist das kommunale Unternehmen stolz, dass die Wechselbereitschaft unter seinen 185 000 Stromkunden nur schwach ausgeprägt ist. Bundesweite Erhebungen gehen davon aus, dass bis zu 20 vH der Kunden seit 2007 mindestens einmal den Anbieter gewechselt haben. „Wir haben treue Kunden. Bei uns liegt die Wechselquote bei etwa fünf Prozent“, so Stadtwerke-Sprecher Thomas Schönberg.
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Doch das Unternehmen ist sich bewusst, dass diese Zahl keine Zukunftsgarantie ist. Durch Erhöhungen auch bei den Rewirpower-Tarifen, diese werden von etwa 30 000 Stromkunden genutzt, werden besonders Familien zur Kasse gebeten; und die machen rund zwei Drittel der Rewirpower -Kunden aus.
Spezieller Tarif für Online-Kunden
Was die EEG-Umlage angeht, steigern die Stadtwerke nach eigenen Angaben moderat. Was auch am günstigen Beschaffungsmix liege. Aber: „Jetzt sind wir gezwungen, von den 0,626 ct/kWh den Anteil von 0,45 ct/kWh netto, plus 19 Prozent Umsatzsteuer, was in der Summe 0,54 ct/kWh ausmacht, an unsere Kunden weiterzugeben“, bedauert Geschäftsführer Bernd Wilmert.
Geändert werden jetzt die alten Rewirpower-Verträge. Künftig wird es keine „Rewirjunioren, Rewirsenioren oder Rewirfamilien“ mehr geben. Diese sind dann unter dem neuen Angebot „Rewirpower best“ zusammengefasst. Wobei „best“ jeweils bedeute, dass sozusagen automatisch, die für die Betroffenen günstigste Abrechnungsform gewählt werde.
Neu hinzu kommt der Tarif „Rewirpower flex“. Ganz offen räumen die Stadtwerke ein, damit vor allem die flexiblen und online-erfahrenen Kunden zu bedienen. Es handele sich um eine Vertragsform mit sehr kurzer Laufzeit (drei Monate). „Wir bieten unseren Kunden die jeweils besten Börsenpreise“, so Schönberg. Beide Seiten können vierteljährlich kündigen. Bestehen bleiben die Vorteile der alten Tarife. Auch künftig werde es den Rabatt von 0,2 ct/kWh pro Kind für Familien geben. Ebenfalls erhalten bleibe die Kundenkarte, die für Rewirpower-Strom- oder Gaskunden Vorteile beim Einkauf in mehr als 250 Partnergeschäften biete. Zuletzt hatten die Stadtwerke ihre Strompreise am 1. Januar 2009 erhöht.