Bochum..
Der zehnte Schultheater-Oskar wurde am Schauspielhaus Bochum vergeben. Fünf Inszenierungen hatten sich an vier Tagen bei den Jugendtheatertagen vorgestellt. Zum Schluss wurde ein Jury- und ein Publikumspreis verliehen.
„Mann, Mann, Mann, ich bin so scheiße nervös.“ Mantraartig wiederholt der junge Zuschauer den Satz, bevor er sich betont lässig in den Sitz lümmelt. Und dann Licht aus, Vorhang auf: Startschuss für die 10. Ruhrpott-Oskar-Verleihung in den Kammerspielen des Schauspielhauses.
Bevor aber zwei der fünf eingeladenen Gruppen die begehrten Preise in den Händen halten dürfen, wird erst einmal auf die Folter gespannt. Nach Grußworten der Oberbürgermeisterin und Schirmherrin Dr. Ottilie Scholz und Jürgen Dieberg von der Sparkasse gibt es noch eine Zusammenfassung aller Wettbewerbsbeiträge.
Unbestechlich und fachkompetent
Wer jetzt Drei-Minuten-Trailer erwartet, wird angenehm überrascht, denn hier ist wirklich alles Theater. Die Gruppe des Jungen Schauspielhauses packt alle Stücke beherzt in erfrischende, witzige Szenen. Das macht Spaß und lockert die Anspannung.
Ernst wird es erst, als die Jury, unter anderem bestehend aus Martina van Boxen und Daniel Flieger, ihr Urteil verkündet. Unbestechlich und fachlich kompetent wird Lob und Kritik verteilt. Das klingt bisweilen hart, dient aber einzig der Sache. So wird dem Essener Viktoria-Gymnasium eine mutige und ehrliche Arbeit bescheinigt, den Schülern aus Waltrop zu einem leichteren Stück geraten und die Hagener Hildegardis-Schule muss sogar einiges einstecken. Das hier ist keine Schmuseveranstaltung. Wer an dem Festival teilnimmt, darf damit rechnen, ernst genommen zu werden.
Glückliche Jury
Und die Gewinner der jeweils mit 1250 Euro dotierten Preise? Der Publikumspreis scheint ein dauerhaftes Zuhause gefunden zu haben. Bereits zum vierten Mal kann das Essener Grashof Gymnasium den Oskar einpacken. Ihre Produktion „Verlorener Stern“ beeindruckte nachhaltig. Der Jurypreis aber ist eine erfreuliche Überraschung und geht an die Städtische Realschule Herten. Ihre Arbeit “Elif und Paul“, hat die Jury „glücklich gemacht“, so Martina van Boxen in der Laudatio. Ein seltener Moment im Theater, wie die Leiterin des Jungen Schauspielhauses betont. Kollektive Freudentränen und Danksagungen bei der multinationalen Gruppe. Und siehe da, es weht ein Hauch von Hollywood durch Bochum.