Das Motto, mit dem die Intendanz von Anselm Weber startet, schlägt bedeutende Töne an: „Lasst die Utopisten über eure Zukunft entscheiden!“ heißt es auf dem Programmheft und auf den Litfass-Säulen.Doch was sind das für Zukunftsgläubige, die jetzt von der Königsallee aus die Entscheidungen treffen, was ist eine Utopie? Eine Utopie ist eine Wunschvorstellung, die sich dadurch auszeichnet, dass sie zwar denkbar und in vielen Fällen wünschenswert, vor dem jeweiligen historisch-kulturellen Hintergrund jedoch in vielen Fällen (noch) nicht oder nicht mehr zu realisieren ist. Im Sprachgebrauch wird Utopie auch als Synonym für einen von der vorherrschenden Gesellschaft als unausführbar betrachteten Plan oder eine Vision benutzt.
Ein ähnlicher, in diesem Konzept verwandter Begriff ist der Wunschtraum. Es handelt sich um eine Gesellschaftsordnung, die bisher keinen Ort hat und im Moment nur als Gedanke und Idee existiert. Das Theaterpublikum darf also gespannt sein, wie die Utopie im Schauspielhaus unter dem Intendanten Anselm Weber aussehen mag. Es darf ge(wunsch-)träumt werden...