Bochum. .

Unitymedia will mit seinem Callcenter und 500 Mitarbeitern auf das Gelände von Nokia ziehen und wechselt damit innerhalb der Stadt den Standort. Das gab Gelände-Eigentümer und Immobilienentwickler Wolfgang Thelen am Freitagmittag auf einer Pressekonferenz bekannt.

Der Vertrag mit dem Unternehmen sei erst in dieser Woche geschlossen worden, teilte Thelen mit. Es gebe auch eine Option auf Erweiterung des Callcenters. Unitymedia bekennt sich damit zum Standort. „Das mit Breitband-Produkten stark wachsende Kölner Unternehmen hat auf dem Nokia-Gelände nicht nur mehr Platz mit weiterem Wachstumspotenzial gefunden, sondern schätzt insbesondere auch die hervorragenden Arbeitsbedingungen“, so das Kölner Unternehmen auf Anfrage.

Teil des Programms „Wachstum für Bochum“

Dieses Projekt ist Teil des Programms „Wachstum für Bochum“. Verschiedene Beteiligte - darunter Nokia, die Landesregierung und die Stadt Bochum - fördern 30 Projekte mit insgesamt 73 Millionen Euro. Dadurch sollen mittelfristig etwa 2900 Menschen in der Region eine Beschäftigung finden. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt mehr als 100 Millionen Euro, da auch die Projektträger sich mit eigenen Mitteln beteiligen.

Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie geht davon aus, dass bis zur Jahresmitte auf dem früheren Nokia-Gelände wieder 1474 Menschen Arbeit gefunden haben sollen. Später sollen es einmal bis zu 3000 werden. „Nach dem Schock kam der Schub. Nokia, Stadt und Region Bochum haben zusammen mit uns ein ehrgeiziges und ambitioniertes Programm aufgestellt, mit dem wir deutliche Wachstumsimpulse und damit zukunftsfeste Arbeitsplätze für das mittlere Ruhrgebiet schaffen werden“, sagte Ministerin Christa Thoben in Bochum.

Bochum bundesweit bedeutendstes Zentrum für IT-Sicherheit

Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz unterstrich die Bedeutung für die Stadt. „Bochum und die Region haben sich für das Wachstumsprogramm gut aufgestellt.“ Über das Programm seien allein für die Stadt rund 35 Millionen Euro geflossen. Doch auch Herne, Herten, Castrop-Rauxel und Recklinghausen profitieren. Zu dem Programm gehören Maßnahmen aus den Bereichen Umwelt, Bildung, Energie, Informationstechnologien, Maschinenbau und Infrastruktur.

Tillmann Neinhaus, Hauptgeschäftsführer der IHK Bochum, erläuterte, das Bochum mittlerweile zum bundesweit bedeutendsten Zentrum für die IT-Sicherheit geworden sei. So haben sich in den letzten Jahren insgesamt 20 Unternehmen, die zum Teil aus dem Umfeld der Ruhr-Universität hinaus gegründet wurden, niedergelassen. Sie beschäftigen rund 600 hoch qualifizierte Mitarbeiter. Neinhaus: „ Jungen Wissenschaftlern aus unseren Hochschulen können wir jetzt eine solide finanzielle Basis für die Gründungsphase bieten.“