Bochum. .
Bunt und laut, so hatte es der Kinder- und Jugendring versprochen, wollten sie demonstrieren und zum „Schluss mit dem Kaputtsparen“ aufrufen. Und genauso taten es die rund 500 meist jugendlichen Demonstranten am Mittwochnachmittag.
Mit Transparenten wie „Bei den Banken seid ihr fix, für die Kinder tut ihr nix“ und Sprechgesängen machten sie bei ihrer Demo mit Kundgebung auf dem Husemann-Platz auf die Situation der Kinder- und Jugendarbeit aufmerksam. Vorweg marschierten auf Stelzen der Sensenmann und seine bleich geschminkte Begleiterin als Symbol für die gefährdete Jugendarbeit.
Vorab informierte Rolf Geers, Geschäftsführer des Kinder- und Jugendrings über den Besuch einer Delegation beim Regierungspräsidenten. Drei Stunden hatte sich Helmut Diegel Zeit genommen, um den 17 Jugendlichen aus Bochum zu zu hören. Fazit: „Herr Diegel hat versprochen, selbst nach Bochum zu kommen, um sich zu informieren.“ Doch von seiner Haltung, die Kommunen brauchten keinen Rettungsschirm, sei er nicht abgewichen.
Die Häuser der offenen Türen haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft (AGOT) zusammen geschlossen, um gemeinsam besser auf die Finanzkrise reagieren zu können. Durch die Einsparbeschlüsse und den Spardruck durch die Bezirksregierung befürchten die Verantwortlichen, dass mittelfristig noch mehr Jugendfreizeithäuser geschlossen werden müssen. „Die sind jedoch gerade in der Stadtteilarbeit für Jugendliche als Treffpunkt und Ort der Begegnung sehr wichtig“, so ein Teilnehmer.
Schon jetzt leiden die Bochumer Einrichtungen. Der Etat für die Jugendverbände wurde um 60 000 € auf 80 000 € beinahe halbiert. Die 33 Jugendfreizeithäuser und 155 Jugendheime der verschiedenen Jugendorganisationen haben bereits große Angst, dass durch die aktuellen Kürzungen ihr Bestand rasch gefährdet wird.