Bochum. .

In den Monaten Juni, Juli und August wird das Bochumer Opelwerk wider Erwarten ohne Kurzarbeit auskommen. Nach weit über einem Jahr erhalten die Mitarbeiter dann erstmals wieder vollen Monatslohn.

„Seit dem Februar letzten Jahres gab es einen Lohnverlust von 200 Euro pro Beschäftigten in jedem Monat“, sagte Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel im Gespräch mit der WAZ Dass die geplante Kurzarbeit vermieden werden konnte, sei vor allem der Zafira-Produktion zu danken, die das Bochumer Werk vom polnischen Opel-Standort Gliwice übernimmt. Außerdem fallen in diesen Zeitraum die vierwöchigen Werksferien.

Der bisherige Lohnverlust sei für die Belegschaft sehr schmerzhaft, betonte Einenkel: „Man darf nicht vergessen: Wir sind bei Opel nur auf IG Metall-Tariflohn.“ Die Zeiten, wo Opel kräftig über Tarif zahlte, seien längst Vergangenheit. Aber durch die Kurzarbeit habe man rund tausend Arbeitsplätze gesichert und damit die Streichung der dritten Schicht vermieden.

Forderungen der Mitarbeiter

Gemeinsam mit Oliver Burkhard, Bezirksleiter der IG Metall NRW, hat Einenkel fünf „unverzichtbare Verabredungen“ formuliert: Die verbindliche Zusage, dass im Bochumer Werk außer dem neuen Zafira mindestens ein weiteres Modell gebaut wird, Astra/Astra-Caravan oder zum Beispiel der Chevrolet Orlando. Außerdem müssten die Produktionsobergrenzen in den Opel-Werken Ellesmere Port, Gliwice, Bochum und Rüsselsheim festgelegt werden. „Alle Werke müssen gleichmäßig ausgelastet und belastet werden, nicht in dem einen Sonderschichten und in dem anderen Kurzarbeit“, sagte Einenkel zur WAZ.

Weitere Forderungen: Erhalt der Getriebeproduktion und Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Außerdem gelte es, Voraussetzungen für die Produktion von Elektro-/Hybrid-Fahrzeugen am Standort Bochum zu schaffen. Was die Elektromobilität anlange, seien viele Varianten im Gespräch. Auch ein Elektro-Zafira für Bochum.