Bochum. .

Mitglieder des Motorradclubs Bandidos machten sich am Sonntag zu einer Spritztour quer durch die Bochumer Innenstadt auf - flankiert von mehreren hundert Polizeibeamten aus Bochum.

180 Bandidos und Freunde zählte die Polizei um 11 Uhr vor dem Rocker-Vereinsheim an der Alten Wittener Straße. Sie wollten zu einem Barbecue in Gelsenkirchen fahren, zu einem dortigen Bandido-Club. „Fat Mexican City-Run“ nannten sie den Ausflug. Weil die Polizei aber auf Nummer Sicher ging, begleitete sie die Tour mit mehreren Hundertschaften. Sogar die Besatzung eines Polizeihubschraubers hatte die Rocker im Auge.

Und nicht nur das: Bevor die Bandidos ihre insgesamt 92 Maschinen anwarfen, wurden alle Teilnehmer einzeln von der Polizei auf Waffen oder andere problematische Gegenstände untersucht. Auch die Feuerstühle und 17 Pkw wurden unter die Lupe genommen - ob sie überhaupt verkehrsgerecht ausgestattet sind. Fazit: Es wurden acht Messer, drei Teleskopschlagstöcke und ein Totschläger gefunden. Es gab insgesamt 16 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten, eine schriftliche Verwarnung und - weil etwas mit den Motorrädern nicht stimmte - vier „Kontrollberichte“.

Großeinsatz in Willich: 300 Biker kontrolliert

Vom Vereinsheim ging es über die Wittener und die Dorstener Straße nach Gelsenkirchen. Weil die Bandidos keinen Konvoi angemeldet hatten, durften höchstens 29 Maschinen in einer Gruppe fahren - Verkehrsvorschrift. Deshalb entließ die Polizei nach und nach nur kleinere Gruppen auf die Wittener Straße. Zu nennenswerten Zwischenfällen kam es nicht.

Wohl aber hatten die Bochumer Hundertschaften im Zusammenhang mit ihrem Auftrag bereits vormittags einen Großeinsatz in Willich. Von Essen-Kettwig aus waren ihren Angaben zufolge 300 Biker gestartet. Sie fuhren Richtung Viersen - verbotenerweise alle in einem Pulk. Weil sie laut Polizei auf der Landstraße und Autobahn auch Verkehrsverstöße begingen, wurden alle 300 kontrolliert. Es gab viele Anzeigen. Danach ging die Fahrt weiter, aber in kleinen Gruppen.