Bochum. .

Jetzt sind die Bauarbeiten für das Westkreuz der A40 in Bochum auch ganz offiziell mit Politikerbegleitung eröffnet. Das Kreuz bindet ab 2013 die A 40 direkt an den Außenring an, der – so die Planungen – bis dahin zur Autobahn hochgestuft werden soll.

Säuberlich aufgereiht lehnen die sechs Schippen, genauer gesagt sind es Holländer Schaufeln, rot lackiert und augenscheinlich noch nie von einer Bauarbeiterhand berührt, an einem Bagger. Dieser scheint kurz vor dem offiziellen Akt direkt neben der A 40 einer intensiven Säuberungskur unterzogen worden zu sein, so wie der blinkt. Später wird NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper einige Bewegungen mit dem Baggerlöffel vollziehen. Was von den Besuchern mit recht kräftigem Applaus quittiert wird.

Doch um die Polit-Promis, ging es eigentlich gar nicht. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sagte denn auch: „Wir machen ja hier keinen Wahlkampf.“ Doch dann hätten Minister und Sekretär eigentlich gar nicht erscheinen müssen, für dieses Ritual, genannt „Spatenstich für den Ausbau der Anschlussstelle Bochum-Stahlhausen“.

Den Leuten von Straßen.NRW und den Mitarbeitern diverser Baufirmen, die bereits mindestens seit Monaten tiefe Löcher bohren und verpressen, Gründungen vorbereiten und die mächtigen Pfeiler für künftige Brückenbauwerke errichten, wussten es besser und hatten zum „Startschuss für neues Autobahnkreuz Bochum-West“ eingeladen. Wie immer es genannt wird, Spatenstich oder Startschuss, die Arbeiten kommen, wie Projektleiter Rolf Witte weiß, „normal gut voran“.

Kern der sogenannten „Bochumer Lösung“

Der Kern der Bochumer Lösung, das Westkreuz bindet ab 2013 die A 40 direkt an den Außenring an, der – so die Planungen – bis dahin zu Autobahn hochgestuft werden soll. Rund 65 Millionen Euro kostet das neue Autobahnkreuz, das aufgrund seiner geschwungenen und miteinander verschränkten Brückenbauwerken entfernt an den Kaiserberger Spaghetti-Knoten, dem Urvater aller Autobahnkreuze im Revier, erinnert. Nachdem rund 30 000 Kubikmeter Spezialmasse in die etwa 1000 Bohrlöcher gepresst wurde, können die großen Brückenbauwerke endlich standsicher gebaut werden. Grund sind unterirdische Lockerungen, verursacht durch den Steinkohlenbergbau in dieser Region.

Es sind insgesamt drei, besser dreieinhalb Brücken, denn die Straßenbahn in Richtung Wattenscheid und Gelsenkirchen bekommt künftig einen eigenen Gleiskörper.

Diese gewaltige Kreuzung, davon gehen die Planer aus, soll künftig die 100.000 Fahrzeuge, darunter 9000 schwere Lastwagen pro Tag, besser verteilen und so für einen schnelleren Verkehrsfluss durch das Ruhrgebiet sorgen.