Bochum. .

Der „Bildungsstreik“ geht weiter. Für gestern war deutschlandweit zu einem „Aktionstag für freie Bildung“ aufgerufen worden. In Bochum folgten rund 50 Protestler dem Aufruf des „Protestkomitees gegen Studiengebühren an der Ruhr-Uni“.

Die Studis versammelten sich gegen 14 Uhr auf dem Kurt-Schumacher-Platz und zogen dann mit Transparenten und Sprechchören, eskortiert von der Polizei, über die Kortumstraße zum Rathaus. Die Kritik richtet sich gegen das als studierendenfeindlich empfundene Bachelor-Master-System und um die Studiengebühren, aber auch um Lehrermangel, schlechte Ausstattung und Schulzeitverkürzung an den Schulen.

„Trotz der medialen Aufmerksamkeit bei den Bildungsprotesten im vergangenen Jahr haben die Politiker und Rektoren unsere Forderungen immer noch nicht erfüllt“, resümierte gestern Denise Welz vom Protestkomitee. „Daher haben wir uns entschlossen, vor den Landtagswahlen noch einmal auf die Straße zu gehen.“

In ihrem Aufruf kritisierten die Protestierenden der Ruhr-Universität auch die Politik, auch die der derzeitigen Opposition, und setzen die Bildungsproteste in Beziehung mit einer grundsätzliche Kritik am Gesellschaftssystem: „Im Fokus stehen die Konsequenzen, die sich aus dem Bachelor-Master-System für die zukünftige Gesellschaft ergeben. Wir wollen, dass das emanzipatorische Denken an den Universitäten und Schulen wieder Vorrang bekommt vor Wirtschaftsinteressen“, so Denise Welz.