Bochum. .
Seit den 70er Jahren lebten noch nie so wenig Menschen in Bochum wie jetzt. Die letzte verbuchte Bevölkerungsquote vom vorigen Februar betrug 367 768 Frauen und Männer (inklusive der 2500 Zweitwohnsitze). Damit hat die Stadt in den vorigen 30 Jahren 56.000 Einwohner verloren.
Die Hauptursache ist ganz klar der so genannte „Sterbeüberschuss“, wie das Amt für Statistik auf Anfrage mitteilte. Es gibt konstant mehr Todesfälle als Geburten. Im vergangenen Jahr wurden in Bochum nur noch 2587 Babys geboren - ebenfalls der vorläufige Tiefpunkt einer jahrelangen Tendenz. Im selben Zeitraum verstarben in Bochum aber 4249 Menschen; was etwa der Quote der Jahre davor entsprach.
Das führt unweigerlich dazu, dass das Durchschnittsalter der Bochumer immer höher wird. Die Anzahl der Menschen, die über 70 Jahre alt sind, ist in den vergangenen Jahren ohne Unterbrechung angewachsen. Zum Jahreswechsel 2010 zählte die Stadt 58 619 Frauen und Männer in dieser Altersphase - knapp 16 Prozent der Bochumer Gesamtbevölkerung. Gleichzeitig sinkt die Anzahl beispielsweise der Kinder unter drei Jahren: Jetzt gibt es in Bochum knapp über 8000.
Der chronische Sterbeüberschuss lässt sich auch nicht durch Zuzüge in die Stadt Bochum ausgleichen, obwohl es davon zuletzt rein statistisch mehr gab als Fortzüge.
Bochum steht mit dem Bevölkerungsschwund nicht alleine. „Hier im Ruhrgebiet verlieren alle Großstädte weiterhin an Bevölkerung“, hieß es gestern im Amt für Statistik.
Weiterhin herrscht in Bochum ein leichter Frauenüberschuss. Der Anteil der Ausländer lag Ende 2009 bei 32 231 Menschen - 8,8 %.