Bochum. .

Für die Bochumer Comödie ist der letzte Vorhang endgültig gefallen. Eigentlich sollten diese Woche die Gespräche für den Erhalt wieder aufgenommen werden. Aber Betreiber Jochen Schroeder hat überraschend das Handtuch geworfen.

Das Hin und Her hat ein Ende, jetzt steht fest: in der Comödie ist der letzte Vorhang endgültig gefallen. Bis zum 15. April hatte Betreiber Jochen Schroeder von der Stadt einen langfristigen Nutzungsvertrag gefordert . Zwar sind sich die Beteiligten bis Monatsmitte nicht einig geworden, aber die Gespräche um den Erhalt der Comödie sollten in dieser Woche fortgesetzt werden. Nun hat Schroeder überraschend das Handtuch geworfen.

Regisseur und Betreiber Jochen Schröder. Foto: Karl Gatzmanga / WAZ FotoPool
Regisseur und Betreiber Jochen Schröder. Foto: Karl Gatzmanga / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

„Ich habe mich für ein anderes Projekt entschieden“, erklärt Comödien-Gründer, Intendant und Betreiber Schroeder. Im März hatte der 56-Jährige den Spielbetrieb eingestellt, den Nutzungsvertrag gekündigt. Nicht, weil er die Comödie schließen wollte. Sondern weil das Theater in der Aula des Berufkollegs am Ostring renoviert werden sollte. Um den Umbau realisieren zu können, hatte er anstelle des jährlichen Nutzungsvertrags einen langfristigen verlangt. „Sie renovieren ja auch nicht ihre Küche, wenn sie keinen Mietvertrag für ihre Wohnung haben“ führt der Betreiber als Vergleich für seine Situation an.

Auch interessant

„Wir haben gemeinsam überlegt, wie die Rahmenbedingungen aussehen müssen, damit die Comödie weiterlaufen kann“, resümiert Kulturdezernent Michael Townsend die letzten Gespräche. Für ihn gehöre die Spielstätte zur breiten Theater-Palette in Bochum. Doch neben dieser kulturpolitischen Dimension spielt für Townsend beim Erhalt des Boulevard-Theaters der mietrechtliche Aspekt eine Rolle. Schließlich handele es sich um ein privates Theater. Nach der Insolvenz 2008 war die Stadt dem Theater bereits entgegengekommen, hatte besagten Nutzungsvertrag angeboten. Seitdem zahlte die Comödie nur die laufenden Betriebskosten.

Schroeders Forderung ist die Stadt bis zur Frist nicht nachgekommen. Die nächsten Gespräche abwarten wollte der Betreiber nicht mehr. „Ich muss meine Lebensplanung weiterführen“, meint Schröder und verabschiedet sich nach über 15 Jahren von seiner Bochumer Spielstätte. Ein Fünkchen Hoffnung für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs bleibt dem Publikum allerdings. „Es gibt ehemalige Mitarbeiter, die überlegen, ob sie die Comödie weiterführen.“ Spruchreif sei zwar noch nichts. Doch wenn es dazu käme, würde Schroeder „zur Verfügung stehen und helfen“.