Bochum. .

Girls, Girls, Girls - Mädchen, alles voller Mädchen. Frauenpower in vielen Betrieben in der Stadt, auch bei der Feuerwehr. Der deutschlandweite Girls Day bringt sie zu Arbeitsstellen, die in Männerhand sind.

Reinschnuppern, mal schauen, was da so geht. 60 Girls, verteilt auf die Rettungswachen Werne, Innenstadt und Wattenscheid, sahen gestern, was die vielen Feuerwehrmänner und die wenigen Feuerwehrfrauen treiben - und konnten sich für Feuerwehrberufe durchaus erwärmen. Sie hatten auch wirklich einen ereignisreichen Tag erwischt.

„Hier ist viel los“, sagte Pia (11). Richtig: Andreas Gundlach, Personalsachbearbeiter bei der Bochumer Feuerwehr, bestätigte das. „Wir haben eine extrem große Schadenslage heute. Fast alles ist raus“, sagte er. Der Großeinsatz an der Herner Straße beschäftigte die Einsatzleute sehr, aber auch wieder nicht so sehr, dass sich nicht noch einige um die jungen Besucherinnen kümmern konnten.

„Grundsätzlich gibt es wenige Frauen, die sich bei der Feuerwehr bewerben“, sagte Andreas Gundlach. Das liege daran, dass als Voraussetzung eine abgeschlossene handwerkliche Ausbildung nötig sei, zum anderen kämen noch Eignungstests wie ein Sporttest dazu. Aber es gibt Ausnahmen, Bochum hat auch eine Brandoberinspektorin und die heißt Claudia Vog’l.

Vielleicht kommen bald weitere Feuerwehrfrauen dazu, denn Pia (11), Seda (11) und Rim (13) beispielsweise waren auf der Hauptfeuerwache Werne schon ganz angetan. Die eine, Pia, war fasziniert von den riesig langen Löschschläuchen, die sie alle mit auf- und abrollen durften. Seda und Rim schwärmten von den großen Autos und Leiterwagen. „Die Mädchen gewinnen hier neue Einblicke“, sagte Lehrerin Karin Bösing, die mit Schülerinnen der Hans-Tilkowski-Schule Herne hierher gekommen war. Andere Mädchen kamen aus Bochumer Schulen, manche hatten sich übers Internet zum Girls Day bei der Feuerwehr angemeldet.

Mal mit anfassen können, sehen, dass sich die Arbeit der Feuerwehrleute nicht nur um Feuer dreht - sondern grundsätzlich um Einsätze im Rettungsdienst, „über 40 000 Einsätze haben wir im Jahr“, sagte Andreas Gundlach. Die Mädchen waren schwer beeindruckt. Das waren sie auch von Markus Schwiertz, der ihnen einen Rettungswagen von innen zeigte. Als sie dann noch Uniformen tragen durften und den netten Jungs von der Feuerwehrschule begegneten, da waren die Girls hin und weg. „Ja“, sagte die elfjährige Seda, „ich kann mir gut vorstellen hier zu arbeiten. Oder ich werde Friseurin.“