Bochum.

. Mehr Förderer als erhofft konnte die Ruhr-Uni auf Anhieb für ihren Bildungsfonds gewinnen, um 120 junge Leute während ihrer Ausbildung zu unterstützen. Zwei der Förderer sind die Rotary Clubs RC Bochum-Hellweg und RC Bochum.

Im letzten Herbst war das NRW-Stipendienprogramm für talentierte Studierende aufgelegt worden (die WAZ berichtete). Um das hierzulande unterentwickelte Stipendienwesen zu verbessern, verdoppelt das Land jedes von den Hochschulen eingeworbene Stipendium von 150 Euro monatlich aus Mitteln des Stipendienprogramms. Was die rund 30.000 Studierenden der RUB angeht, hat das Wissenschaftsministerium eine Stipendiatenquote von 8 % in den nächsten acht, neun Jahren im Blick. Heute kommen lediglich 0,365 % der RUB-Studis in den Genuss einer solchen Förderung.

Der RC Bochum-Hellweg war einer der ersten Förderer, die sich mit der Ruhr-Uni auf eine Unterstützung verständigten. Rotarier Prof. Bernhard Pellens, der die Idee für das RC-Stipendienprogramm hatte und das Projekt auf den Weg gebracht hat, nennt als zentrale Punkte:
„Die individuelle Begabung der Studierenden wird gefördert, überdurchschnittliche Leistung unterstützt
Erfolgreiche Bildungsbiografien und persönliche Lebensentscheidungen treten nicht in Widerspruch
Neben dem Studium bleibt die Ausübung gesellschaftlicher und sozialen Engagements möglich.“

Insgesamt zehn Stipendiaten können durch das rotarisches Engagement nun für zunächst zwei Semester mit einem monatlichen Zubrot von 300 Euro rechnen. „Dieses Stipendium soll ein Beitrag zum Lebensunterhalt sein. Es sollte idealerweise dazu führen, dass sie sich auf ihr Studium konzentrieren und z.B. einen Auslandsaufenthalt finanzieren können“, betont Ralf Kreuser, Präsident des RC Hellweg. Eine Auswahlkommission hatte über die Vergabe entschieden. Wichtigstes Kriterium war neben hervorragenden Studienleistungen ein gesellschaftliches Engagement der Studierenden.

94 der 120 Stipendien verteilen sich auf die Fakultäten der RUB und sind fachgebunden – von der Katholischen Theologie bis zur Medizin. Die Auswahl dieser Stipendiatinnen und Stipendiaten trafen in der Regel die Fakultäten. Hinzu kommen 26 „allgemeine“ Stipendien, die das Rektorat auf Vorschlag vergab, zu ihnen zählen die zehn Rotary-Stipendien.

Ob es den sog. „Matching Fund“, aus dem der Wissenschaftsminister die privat gestifteten Summen verdoppelt, auch in Zukunft geben wird, steht dahin. Kommt es bei der Landtagswahl am 9. Mai zum Machtwechsel, will Rot-Grün die von der CDU/FDP-Regierung beschlossene Stipendienförderung aus Steuergeldern wieder abschaffen.