Bochum. .

Bei der Behandlung von Herzschwächen und bei Darmoperationen bietet das St. Josefs-Hospital Linden eine deutlich bessere Qualität als der Durchschnitt von 122 Krankenhäusern in Deutschland und der Schweiz.

Das ist das Ergebnis einer groß angelegten medizinischen Erhebung, bei der die Qualität der Behandlungsergebnisse genau gemessen und verglichen wird.

„Initiative Qualitätsmedizin“ (IQM) heißt der Zusammenschluss dieser zurzeit 122 Krankenhäuser. Die Häuser wollen ihre Qualität und Stärken für Patienten transparenter machen und auch selbst aus den Ergebnissen lernen. Dazu werden unter anderem Ärzte anderer Krankenhäuser in die Kliniken geschickten, um regelmäßig über besonders gelungene oder besonders auffallende Eingriffe und Behandlungen zu sprechen und so die Qualität der medizinischen Leistungen weiter zu verbessern. Die Ergebnisse veröffentlicht jedes Haus auf seiner Homepage, „zu dieser Transparenz haben sich die Teilnehmer verpflichtet“, sagt Kirsten Kolligs, Geschäftsführerin des Lindener St. Josefs-Hospitals.

Die Qualitätsüberprüfung der Krankenhäuser begann so: Zunächst haben die Kliniken, die zum Helios-Verbund gehören (auch St. Josefs) mitgemacht, eine interne Erhebung also. Dann sind weitere Häuser dazugekommen, sehr viele Kliniken aus der Schweiz, „IQM wächst weiter“, sagt Prof. Dr. Patrick Haage, Ärztlicher Direktor in Linden. Selbst so prominente Häuser wie die Berliner Charité oder die Uniklinik Dresden machen mit.

„Wir haben 17 von 18 medizinischen Zielen erreicht“, sagt Haage. Besonders gut hätten die Bereiche Herzinsuffizienz (Herzschwäche), (Tumor-) Operationen im (Dick-) Darm, Intensivmedizin (vor allem bei Blutvergiftung) oder auch Schenkelhalsfrakturen abgeschnitten. Dabei sei auch sehr stark auf die Sterblichkeit bei den Eingriffen geachtet worden.

Die Sterblichkeitsrate bei einer Herzschwäche liege im Durchschnitt aller IQM-Kliniken bei 8,4 Prozent, in St. Josefs bei 3,0 Prozent. Bei den Dickdarm-Resektionen und Schenkelhals-Operationen liege die Sterblichkeit durchschnittlich bei 4,3 bzw. 5,2 Prozent - in St. Josefs in beiden Fällen bei 0 Prozent.

„Der Anteil der Todesfälle ist ein sehr harter Faktor, aber er zeigt bei den vielen Fällen eines Jahres am Ende sehr gut, dass bei uns die medizinische Qualität in allen Bereichen stimmt“, sagt Patrick Haage. Die Ergebnisse werden an allen teilnehmenden Krankenhäusern monatlich aktualisiert, um weiter an der Qualität zu arbeiten. Die zu Grunde liegenden Daten stammen aus den Qualitätsinformationen der Abrechnungen. Diese Routinedaten werden von den Kostenträgern überprüft, erfassen jeden Patienten und sind kurzfristig verfügbar, wie Kirsten Kolligs sagt.