Bochum. .

„Zuhören, hingehen und nicht warten, bis es zu spät ist.“ lautet das Erfolgsrezept von Manfred Baasner (67). Es hat sich bewährt, denn jetzt feierte die Wattenscheider Tafel e.V. schon ihr zehnjähriges Bestehen.

Manfred Baasner hatte am 13. April 2000 mit 53 weiteren Mithelfern die Wattenscheider Tafel gegründet - aus der Motivation heraus, „den Überschuss einer Gesellschaft sinnvoll umzuverteilen“. Freunde, Mithelfer und Unterstützer freuten sich jetzt noch einmal über einen erfolgreichen Ausbau der Einrichtung in den vergangenen Jahren und zeigten sich für die Zukunft zuversichtlich: „Egal ob mit oder ohne Geld, wir werden weitermachen“, sagte Baasner.

Die Wattenscheider Tafel arbeitet mit 12 festen Angestellten und rund 420 ehrenamtlichen Mitarbeitern an 34 Ausgabestellen in ganz Bochum. Die gespendeten Lebensmittel annehmen, sortieren, in Tüten verpacken und wieder verteilen- das sind die wesentlichen Aufgaben. Wöchentlich erreichen sie damit 8000 bedürftige Erwachsene und Kinder, davon samstags allein 1000 nur in Wattenscheid.

Das Gefühl, dass die eigene Arbeit nicht ohne Auswirkungen bleibt, das schätzt Miriam Kröger (18) an ihrem Jahrespraktikum bei der Tafel. Sie gibt im Rahmen der zusätzlichen Projekte der Tafel Deutschkurse und erteilt Hausaufgabenhilfe: „Dabei lerne ich Menschen mit den unterschiedlichsten Biographien kennen.“

Auch Baasner zieht wertvolle Erfahrungen aus seiner Arbeit, hat sie ihm doch selbst in einer schwierigen Zeit Kraft gegeben: „Durch einen Unfall war ich vier Jahre lang gehandicapt und arbeitslos. Der Aufbau der Wattenscheider Tafel hat mir Lebensmut und neues Selbstvertrauen gegeben.“

Neben Bundestagspräsident Norbert Lammert nahm auch OB Ottlilie Scholz an der Feier teil. Die OB überreichte Friedrich Beckmann, Arnold Haglauer und Klaus-Peter Hülder für ihr Engagement einen Ehrenring. Scholz selbst erinnerte sich, bei einer Tafel-Aktion schon mal Bananen verteilt zu haben, „das hat sich sehr sinnvoll angefühlt.“