Bochum. .

In der Bochumer Jahrhunderthalle trafen sich am Donnerstag tausende Fachleute der Telefon- und Computerbranche zur Fachmesse „Channel Trends + Visions“. Bochum ist jetzt schon zum dritten Standort für dieses europäische Handelstreffen.

Weithin unbemerkt von der Öffentlichkeit ist Bochum am Donnerstag erneut zu einem internationalen Messestandort der Computer- und Telekommunikationsbranche geworden. In der Jahrhunderthalle, auf 8000 Quadratmetern, trafen sich einige tausend Fachleute und 150 Aussteller aus Europa, um die neuesten Trends und Visionen auszutauschen. 300 Mitarbeiter haben neun Monate alles vorbereitet - für einen einzigen Tag. „Channel Trends + Visions“ heißt die Fachmesse, die zum dritten Mal dort lief.

Wer kein Englisch spricht, keine Abkürzungen der „IT“- und „TK“-Branche kennt oder noch ein Telefon mit Wählscheibe bedient, dürfte hier fehl am Platz sein. Hier herrscht die kühle und sterile Funktionalitätsprache von Spezialisten, die sich mit „secure systems“, „Storage-Platform“, „UMTS-Bundles“ „ProCurve Networking“ so gut auskennen wie der VfL mit dem Abstiegskampf.

4500 Besucher kamen nach Bochum

Im vorigen Jahr waren laut Veranstalter 4500 Menschen auf der Messe. Der Veranstalter, das ist die Actebis-Gruppe mit europaweit 2000 Mitarbeitern, davon sind etwa die Hälfte in Deutschland tätig. Jahresumsatz: 3,5 Milliarden Euro. Man sei, sagt Actebis-Sprecherin Andrea Câmen, Deutschland zweitgrößtes Großhandelsunternehmen für Computer- und Telekommunikationsprodukte. Namhafte Elektronik- und Computerfachmärkte und andere „Wiederverkäufer“ gehörten zur Kundschaft. Die „Channel Trends + Visions“ (die „CTV“) sei mittlerweile Deutschlands größte Handelsmesse für IT- und TK-Produkte. Hier in Bochum würden zum Beispiel sogar mehr Drucker-Hersteller präsent sein als auf der Cebit. Apropos Cebit: Die sei zwar größer, aber in Bochum könne man mit seinen Geschäftspartnern „mehr ins Detail gehen“.

Telefon und Internet werden immer mehr eins

Im vorigen Jahr, sagte Actebis-Geschäftsführer Uwe Neumeier zur WAZ, „haben wir hier ein extrem gutes Feedback bekommen, weil wir nicht nur Produkte, sondern auch Lösungen zeigen. Die Komplexität wird immer höher.“ Hintergrund ist zum Beispiel: Computer und Telefon werden immer mehr eins - wie etwa beim Smartphone. Außerdem laufen immer mehr komplette Telefonanlagen auch in Firmen über Internet-Server. Damit tun sich riesige Geschäftsfelder auf. Bochum, als Messestandort, könnte davon profitieren.

Die Messe wurde akribisch organisiert. Wer hinein wollte, bekam ein persönliches Schildchen mit gespeicherten Daten. Wer hinauswollte, wurde daran „abgescannt“. Am Abend lud der Veranstalter zur „großen Partynacht“ im Ruhr-Congress. Im Programm stand der Comedian Atze Schröder. Zu den Gesamtkosten sagte der Veranstalter: „Nicht unbeträchtlich.“