Bochum.

Knapp 200 Menschen haben am Montagvormittag beim Ostermarsch in Bochum-Werne gegen Krieg und Atomwaffen demonstriert. „Wir marschieren für die Welt, die von Waffen nichts mehr hält!“ schallte es aus einem Lautsprecher, als es losging.

„Unser Marsch ist eine gute Sache. - Wir marschieren für die Welt, die von Waffen nichts mehr hält!“ So schallte es aus einem mobilen Lautsprecher, als sich am Ostermontag knapp 200 Teilnehmer des Ostermarsches 2010 in Bewegung setzten. Mit Transparenten und Fahnen, die Gewalt, Krieg und Atomwaffen geißelten, zogen sie vom Erich-Brühmann-Haus in Werne weiter zur Schlusskundgebung nach Dortmund.

„Ostermarsch Rhein-Ruhr 2010. Im 50. Jahr. Atomwaffen abschaffen. Afghanistankrieg beenden!“ Dies stand auf dem größten Transparent, das dem Marsch vorangetragen wurde. Ein einzelner Teilnehmer hatte auf sein Banner geschrieben: „Vom Krieg zur Krise. Von der Krise zum Krieg. Wann wird man je verstehen?“ Auf weiteren Transparenten stand: „Pax Christi - internationale katholische Friedensbewegung.“ Oder: „Die USA - eine Marionette der Ölindustrie.“ Und an anderer Stelle: „Unsere Zukunft Atomwaffenfrei.“ Einzelpersonen waren ebenso dabei wie Familien mit Kindern. Viele hatten sich einen bunten Luftballon an ihren Rucksack gebunden.

„Binnen kürzester Zeit in der Lage, sich auszurotten“

Mit den Atomwaffen, ruft Mitorganisator Felix Oekentorp von der Deutschen Friedensgesellschaft in die Menge, „hat die Menschheit unter Beweis gestellt, dass sie binnen kürzester Zeit in der Lage ist, sich auszurotten“. Außerdem hätten die Nutzer der Atomwaffen „billigend in Kauf genommen, die Natur zu zerstören“. Sie würden ihm „wie die Kinder im Sandkasten“ vorkommen, „die auf ihren Förmchen beharren wollen“.

Klaus Kunold von der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes und vom Bund der Antifaschisten, meinte, die Friedensfreunde sollten nicht nachlassen mit ihrem Engagement gegen Krieg. Das würden allein schon die Ereignisse vom Karfreitag zeigen: „Raus aus Afghanistan!“ rief er den Menschen mit aufbrandender Stimme zu. Dafür bekam er lauten Applaus. Viele Worte der Redner gingen aber unter, weil das Mikro versagt hatte und Straßenverkehr sie teilweise übertönte.

Fürbitten in der Kirche für den Frieden

Vor dem Ostermarsch wurde in der evangelischen Kirche nebenan ein Friedensgottesdienst gefeiert. Die Fürbitten galten den Opfern von Kriegen, dem Planeten Erde („dass wir ihn erhalten und nicht mutwillig zerstören“), den Mächtigen (dass sie den Krieg nicht als Lösung aller Probleme begreifen) - und „uns selbst, dass wir unsere Nachbarn respektieren und damit Frieden im Kleinen suchen“.

Der Ostermarsch begann am Sonntag mit einer Fahrradetappe von Essen nach Wattenscheid. Er tritt auch ein für eine Auflösung der Nato, die Verhinderung einer Militarisierung Europas und den Ausschluss der Bundeswehr von Werbeaktionen in Schulen und Arbeitsämtern.