Bochum.

. Die Burg Blankenstein ist ein beliebtes Ausflugsziel. Ihre Geschichte ist den Allermeisten indes nur wenig bekannt. Hier leistet die vom Landschaftsverband Westfalen Lippe LWL herausgegebene Broschüre „Frühe Burgen in Westfalen“ Abhilfe.

So erfährt der Leser, dass die Burg ihre Entstehung einem folgenschweren Todesfall verdankt: Hätte man nicht Friedrich von Isenberg im November 1225 die Schuld am Tod des Kölner Erzbischofs Engelbert I. gegeben, wäre die Burg Blankenstein wohl kaum gebaut worden. Denn die Feste diente den Grafen von der Mark ursprünglich dazu, die nahe gelegenen Besitzungen der Isenberger zu kontrollieren. Später entwickelte sie sich zu einem der wichtigsten militärischen und Verwaltungs-Stützpunkte der Märker an der Ruhr.

In alter und neuerer Zeit

Die historische Entwicklung und Baugeschichte, aber auch die im Stil des Historismus vorgenommene Umgestaltung der Burg im 19. Jahrhundert werden in der Publikation ausführlich erläutert; zahlreiche Fotos und Abbildungen geben eine gute Vorstellung vom Aussehen der Burg Blankenstein in alter und neuerer Zeit. Heute stellt die Anlage, deren Eigentümerin die Stadt Bochum seit 1922 ist, mit ihrem Aussichtsturm und dem Restaurant ein attraktives Ausflugsziel dar. Am 23. September 1922 hatte die Stadt Bochum die Burg für 1 RM erworben; damals war geplant, dort oben eine Jugendherberge einzurichten. Das wurde aber bald fallengelassen, schon vor dem Krieg wurde der Gastro-Betrieb verpachtet.

Exponierte Lage

Ihren Reiz bezieht die Burgruine auch aus ihrer exponierten Lage. Die Befestigung liegt etwa 70 Meter über dem Ruhrtal auf einem Sporn, der zu den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges gehört. Auf der gegenüberliegenden Flussseite steigen die Hügel weniger steil an, so das sich vom Burgturm ein weiter Blick entlang der Ruhr und in die nördlich gelegene Hellwegzone öffnet.

Die Autoren dieses so handlichen wie informativen Burgenführers sind echte Experten: Stefan Leenen ist wissenschaftlicher Projektleiter der aktuellen Herner Sonderausstellung „AufRuhr1225! Ritter, Burgen und Intrigen“; der Historiker Dr. Stefan Pätzold ist stellvertretender Leiter des Bochumer Zentrums für Stadtgeschichte und befasst sich unter anderem mit der mittelalterlichen Geschichte der Grafen von der Mark.