Bochum. .
Altes beenden und Neues beginnen. Unter diesem Motto stellten Geschäftsführung und Aufsichtsrat des Umweltservice Bochum (USB) am Donnerstag ihren Geschäftsbericht 2009 vor.
Nach Aussage von Martina Schmück-Glock, Vorsitzende des Aufsichtsrats, ist der USB für die Zukunft „gut aufgestellt und gut geführt“. Daneben informierte das Unternehmen auch über zahlreiche neue Projekte.
So wird voraussichtlich schon zu Beginn des kommenden Jahres in Bochum eine neue Wertstofftonne eingeführt. Die Bürger können aber beruhigt sein: es werden keine neuen Tonnen aufgestellt, gelbe und graue Tonne werden nur anders befüllt. Hintergrund ist eine neue EU-Richtlinie, die von der Bundesregierung schon bis Ende des Jahres umgesetzt werden muss. Demnach werden in Zukunft alle Verpackungen, Kunststoffe und Verbundmaterialien, die nicht in die Papiertonne oder den Glascontainer gehören, in der neuen Tonne entsorgt. Also auch Töpfe und Pfannen sowie Spielwaren und Plastikbesteck. USB-Geschäftsführer Werner Meys ist sich aber sicher, dass dies eine Vereinfachung für die Bürger darstellen wird.
Laut Ratsbeschluss werden derzeit Gespräche mit mehreren Entsorgern geführt. Für die Stadt geht es aber auch darum, die kommunalpolitische Hoheit über die Entsorgungsströme zu erhalten. So hätte man auch weiterhin die „Hand auf den Gebühren“, wie Kerstin Abraham, ebenfalls Geschäftsführerin des städtischen Tochterunternehmens sagt. Werner Meys ist daher „guten Mutes, den Auftrag für die gelbe Tonne zu bekommen“. Man könne ihn zwar noch nicht trinken, habe den Sekt aber bereits kalt gestellt.
So knallten die Korken auch nicht bei der Vorstellung der Geschäftszahlen 2009. Dennoch freute sich Kerstin Abraham über die „gute Liquiditätslage“ von rund 14 Mio. Euro und einem Jahresüberschuss von 1 168 000 Mio. Euro. Damit liegt die Bilanz sowohl über dem Plan, als auch dem Vorjahresergebnis.
Der guten Zahlen zum Trotz richtet sich der Blick in der Führungsetage des USB aber schon in die Zukunft. So entsteht auf der stillgelegten Zen-traldeponie Kornharpen auf einer Fläche von 12 000 qm schon ab August ein neues Solarkraftwerk. Der Untergrund der ehemaligen Hausmülldeponie habe sich trotz andauernder Setzungsprozesse als tragfähig genug erwiesen, sagt Kerstin Abraham. Der stark frequentierte Wertstoffhof soll zudem noch vor Jahresfrist geteilt und bürgerfreundlich umgebaut werden. Ziel sind eine verbesserte Verkehrsführung, weniger Gefahren beim Rangieren und einfacheres Abladen.
Um weiterhin gut für die Zukunft aufgestellt zu sein, stellt der USB auch in diesem Jahr wieder acht neue Auszubildende ein. Geschäftsführer Werner Meys will zudem „auch aus ökonomischer Sicht mehr Frauen mobilisieren“, um den Anschluss im Wettbewerb nicht zu verlieren.
Dazu zählt auch die Anschaffung des ersten Nutzfahrzeugs mit elektrischem Antrieb, das am kommenden Mittwoch vorgestellt wird.