Bochum. .
Selten war eine Badesaison im Juli von so sonnigem Wetter bestimmt. Das zeigen auch die Besucherzahlen in den Bädern, die für die Betreiber eine echte Herausforderung sind. Sind die städtischen Freibäder dafür gerüstet?
Vor ein paar Tagen etwa war das Wellenbecken im Freibad der Südfeldmark (Märkische Straße 14) gesperrt. „Da hatten sich die Fliesen gelöst, das ist jetzt wieder freigegeben“, erläutert Thorsten Lumma, der zur Zeit die Leitung des Sport- und Bäderamtes für seinen im Urlaub befindlichen Chef inne hat. Keine leichte Aufgabe im momentanen Saisonhoch.
Schon jetzt sind seit der Saisoneröffnung Mitte Mai mehr Menschen in den sechs städtischen Freibädern gewesen als im Vorjahr. 223000 Badegäste wurden im Südbad, den Bädern in Hofstede, Langendreer, Höntrop und den Freibädern Werne und Südfeldmark gezählt. Im letzten Sommer kamen die ganze Saison nur 211000 Gäste. Das heißt, dass die Stadt im Moment sogar vor einem Personalengpass steht. „Zeitweise ist es schon schwierig, genügend Personal zu bekommen Aber bis jetzt haben wir das immer noch geschafft“, freut sich Thorsten Lumma.
Mittwoch musste ein Bad deshalb fast schließen. Um alle Freibäder zu bewirtschaften, werden etwa 80 Kräfte benötigt. Bei Rettungsschwimmern und Kassierern greift die Stadt auf Saisonkräfte mit Zeitverträgen zurück. Das sind Studenten, Rettungsschwimmer der DLRG und Arbeitssuchende. Wenn es ganz eng wird, gibt es noch eine Reserveliste. Auf diese elf Mitarbeiter musste das Amt in den letzten Tagen bauen. „Die werden kurzfristig angerufen und da kann es schon vorkommen, dass der eine oder andere absagt“, erklärt Thorsten Lumma die Situation. Bewerbungen nimmt bei der Stadt Dorothee Umbach unter Tel. 910 - 1881 entgegen.
Beim Zustand der Anlagen ist aus dem Sport- und Bäderamt ein geteiltes Echo zu hören. „Unser Sorgenkind ist sicherlich das Freibad im Höntroper Südpark“, bedauert Thorsten Lumma. Dort gebe es praktisch kein Nichtschwimmerbecken mehr. Weil vor ein paar Jahren die Höhe für Nichtschwimmerbecken von etwa 1,40 Meter auf 1,30 Meter herabgesetzt wurde, ist es nur noch für Schwimmer zugelassen. Auch der Sprungturm musste aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Eine Renovierung ist nicht absehbar. „Es gibt wegen der schlechten Haushaltslage einen Sanierungsstau“, bedauert es Thorsten Lumma. Zufriedenstellend sei die Situation in Werne, wo das Kinderbecken in einen modernen Zustand versetzt wurde. Mit der Situation im Freibad in Langendreer sei man ebenfalls zufrieden. „Das ist durch die Renovierung in einem guten Zustand.“