Bochum.

Bochum erinnert sich an einen seiner berühmtesten Bürger: Dr. Carl Arnold Kortum. Vor 265 Jahren wurde der Arzt und Dichter geboren.

Aus Anlass von Kortums Geburtstags am 5. Juli 1745 hatte die Initiative 1 a Kortumstraße die Büste des Arztes, Forschers und Literaten, die im U-Bahn-Durchgang zwischen Bongardstraße und City-Point Basement steht, mit Blumen schmücken lassen. „Ein Beitrag zur Kulturhauptstadt: Wir möchten damit den ,local hero’, der in der Region kulturell nachhaltig wirkte, ins gebührende Licht rücken“, so Rolf M. Giessing von der Initiative 1 a Kortumstraße.

In Mülheim zur Welt gekommen

Unter dem Leitwort „Kortum ehrt Bochum – Bochum ehrt Kortum“ trafen sich am Nachmittag auf Einladung der Kortum-Gesellschaft zahlreiche Bürger, um am Grabe Kortums ein Blumengebinde niederzulegen. Der Grabstein befindet sich im Kortumpark, dem alten Bochumer Friedhof abseits der Wittener Straße.

Genau genommen, war Kortum gar kein „Bochumer Junge“, sondern ein früher Bürger des Ruhrgebiets (das es damals natürlich noch gar nicht gab): Er kam 1745 in Mülheim zu Welt, besuchte von 1760 bis 1763 das Gymnasium in Dortmund und studierte anschließend bis 1766 Medizin an der Universität zu Duisburg.

Gesundheitsbüchlein
für Bergleute

Nach dem Studium ließ er sich als Arzt in Mülheim nieder, wo er 1768 Helene Margarethe Ehinger heiratete. Erst 1770 siedelte er endgültig nach Bochum über, hier führte er eine gut gehende Praxis als königlich-preußischer Bergarzt. Sein „Gesundheitsbüchlein für Bergleute“ ist ein Indiz für sein vielseitiges Engagement. Er schickte es sogar an den preußischen König Fridrich II. nach Berlin, mit der Bemerkung, „dass es der Erhaltung und Beförderung der Gesundheit der in seiner Majestät Landen befindlichen Bergleute dienen möge.“

Carl Arnold Kortum interessierte sich in seiner Freizeit für Geschichte und Geographie, und natürlich für die Literatur. Dichterischen Ruhm erlangte der schreibende Medicus durch seine 1784 veröffentlichte zeitgenössische Satire „Leben, Meynungen und Thaten von Hieronymus Jobs dem Kandidaten, und wie er sich weiland viel Ruhm erwarb, auch endlich als Nachtwächter zu Sulzburg starb“, kurz „Jobsiade“ genannt.

Jobsiade-Brunnen

Die Prüfungsszene des Kandidaten Jobs („Ob der Antworten des Kandidaten Jobses/geschah allgemeines Schütteln des Kopfes“) ist auch das Thema des populären Brunnens auf dem Husemannplatz. Das Wasserspiel wurde von der Deutschen Bank anlässlich der Grundsteinlegung zum Neubau der Bank im April 1986 gestiftet, die Einweihung erfolgte am 12. Juni 1987. Entwurf, Modell und künstlerische Ausführung des Brunnens besorgte der schwäbische Bildhauer Karl Ulrich Nuß aus Weinstadt-Strümpfelbach bei Stuttgart.