Bochum.

Peter Scheffler ist neuer Superintendent des ev. Kirchenkreises Bochum. Der Pfarrer wurde am Samstag auf der Synode, die bei tropischen Temperaturen im Werner Erich-Brühmann-Haus stattfand, zum Aufseher gewählt.

Scheffler erhielt 75 von 108 Stimmen, Pfarrerin Kathrin Göckenjan, die sich ebenfalls auf den Posten in der Nachfolge von Fred Sobiech bewarb, kam auf 35 gültige Stimmen. „Das ist eine breite Mehrheit , über die ich mich sehr freue“, so Pfarrer Scheffler. Er werte das Votum als Vertrauensbeweis und als Herausforderung gleichermaßen. Die Synode hatte um 9 Uhr mit einer Andacht im Erich-Brühmann-Haus begonnen. Neben der Wahl eines Nachfolgers/Nachfolgerin für den bisherigen Superintendenten Fred Sobiech, der als Landeskirchenrat nach Bielefeld wechselte (die WAZ berichtete), standen u.a. Stellungnahmen zu Änderungen der Kirchenordnung auf dem Programm.

Amtseinführung
Ende September

Im Mittelpunkt der Versammlung stand aber die Wahl für den Leitungsposten im Kirchenkreis Bochum. Zur Abstimmung stellten sich Katrin Göckenjan (47, Kirchenkreis Gelsenkirchen), Pfarrerin an der Trinitatis-Gemeinde GE-Buer, und Peter Scheffler (60, Kirchenkreis Bochum), der früher Gemeindepfarrer in Werne war und sich u.a. als Diakoniepfarrer in Bochum profiliert hat. Die Kreissynode ist das wichtigste beschlussfassende Gremium des evangelischen Bochum. Die stimmberechtigen Mitglieder sind Delegierte der Gemeinden, ehrenamtlich Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie berufene Mitglieder.

Schwerpunkte setzen

Scheffler wird gut fünf Jahre als Superintendent tätig sein; zwar ist die Amtszeit auf acht Jahre ausgelegt, aber 2015 will Scheffler mit 65 in den Ruhestand wechseln. Bis dahin möchte er „Schwerpunkte setzen“ und sich vor allem auf die „schwierige Finanzsituation“ konzentrieren. „Auch die Frage, wie wir mit unserem Gebäudebestand umgehen, wird ein zentraler Aspekt der nächsten Jahre sein“, so Scheffler. 103.000 Mitglieder zählt der ev. Kirchenkreis, der 19 Gemeinden umfasst. Dazu kommt die Dienstaufsicht über die rund 60 Pfarrerinnen und Pfarrer, die im Kirchenkreis ihren Dienst versehen.

Fünf-Punkte-Programm

Scheffler hat sich ein „Fünf-Punkte-Programm“ auferlegt. Dazu zählt die Kommunikation nach Innen („die Abstimmung unter den Gemeinden kann und muss besser werden“), aber auch die Schaffung „nachhaltiger Strukturen“, etwas im Bereich der Gebäudesanierung und der Finanzen. Scheffler ist gleichzeitig Vorsitzender einer Projektgruppe, die sich bis 2012 über diese strukturelle Neu-Ausrichtung des Kirchenkreises Gedanken machen und zu Lösungen kommen will.

„Qualitätsoffensive“

Dazu wünscht sich der neue Superintendent eine „Qualitätsoffensive“, wozu er „gute Gottesdienste“ und die Weiterentwicklung der Andachten anführt: „Wir müssen uns fragen, was interessiert die Menschen? Wie können wir die Gottesdienste interessant machen?“ Grundsätzlich geht es Pfarrer Scheffler, der vermutlich erst Ende September von Präses Alfred Buß in sein neues Amt offiziell eingeführt werden wird, um die „Wahrnehmung auch der gesellschaftlichen Verantwortung von Kirche“. Das Stichwort „Bochum als soziale Stadt“ sei für ihn nicht nur Schlagwort, sondern Verpflichtung.