Bochum. .

In jedem Jahr lockt der jeweils dritte Jahrgang der Folkwang Schauspielschule in Bochum die Shakespeare-Fans in den Park. In diesem Jahr wird „Viel Lärm um nichts“ im Weitmarer Schlosspark gegeben.

An der Königsallee hat sie nun begonnen, die schreckliche theaterlose Zeit. Doch diesen Schrecken zu lindern, gibt es in Bochum noch reichlich Gelegenheit. Ein Traditionsereignis beginnt schon am Samstag, 3. Juli, 20 Uhr im Weitmarer Park, wenn der dritte Jahrgang der Folkwang-Schauspielschüler wieder zur Freiluftpremiere nach Shakespeare einlädt.

Mit Picknick-Ausrüstung

„Viel Lärm um nichts“ wird den Zuschauern geboten, die wohl wie in jedem Jahr in Hundertschaften mit Picknick-Ausrüstung ins Grüne pilgern werden. Eine Gläschen Wein und einige Snacks passen bestens zur Volkstheateratmosphäre, die hier herrscht. Spielort ist wieder der Weitmarer Park, nachdem wegen der Kubus-Bauarbeiten im letzten Jahr im Stadtpark gespielt werden musste. Nun hat das Ensemble um Regisseur Martin Höfermann eine natürlich gewachsene Bühne hinter dem Kubus ausgemacht, bei der die Zuschauer von einem Hügel herab auf eine Lichtung schauen. „Wir haben zwei gewachsene Gassen, einen Nadelbaum zentral auf der ‘Bühne’ und zudem eine hervorragende Akustik“, sagt Höfermann.

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Die Inszenierung verwendet eine zeitgemäße Übersetzung, die Dramaturg Joachim Lux für das Burgtheater besorgte und die im Vergleich zu klassischen Übersetzungen einen direkteren Ton trifft. Dazu passt der Verzicht auf historische Kostüme. Vielmehr bemüht sich die Einrichtung um eine direkte, packende und zeitlose Variante des Dramas. Darin gehe es vorrangig darum, die jeweiligen Sehnsüchte der Figuren zu verdeutlichen. Der Plot des elisabethanischen Verwirrspiels wird ebenfalls etwas entschlackt, acht Darsteller (müssen) reichen.

Schlager, Pop und Rock

Diese werden auch „aus ihren Figuren heraus“ singen: deutsche Schlager, Pop - und Rockmusik, Hits. Begleitet werden sie von Christof Schnelle, selbst Folkwang-Absolvent, auf Gitarre und Orgel. Deshalb ist das Stück in diesem Jahr auch als „tragisches Singspiel nach William Shakespeare“ ausgewiesen, was dem Regisseur zusätzlich erlaubt, auch in die Handlung einen Dreh einzubauen, der so nicht bei dem großen Engländer steht.

Drei Viertel sei das Stück eine Komödie, so Höfermann, das letzte Viertel dann eine Tragödie. „Also für jeden was dabei“, schmunzelt der Regisseur, der während der Hartmann-Intendanz am Schauspielhaus einige erfolgreiche Inszenierungen abgeliefert hat, darunter „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ und einen Abend mit Michael Maertens nach Thomas Bernhards „Das Kalkwerk“.

Der Eintritt zu den Aufführungen ist frei; wer in Sachen Sitzplatz sicher gehen will, sollte entweder früh kommen oder sich eine Sitz-oder Liegegelegenheit mitbringen.